Der sogenannte "Neuro-Stack" der University of California, Los Angeles soll so groß sein wie ein Skatspiel und trotzdem wissenschaftliche Arbeit leisten. Er zeichnet die Aktivität einzelner Neuronen im Gehirn eines Menschen auf, während dieser seiner normalen Tätigkeit nachgeht. Laut Pressetext könnte die Innovation bei der Therapie von Erkrankungen entscheidend helfen, das glaubt auch Forschungsleiter Dejan Markovic.
Therapiechancen für Erkrankungen
Markovic und seine Kollegen haben ihr Gerät zunächst im Labor getestet. Nach der Validierung des Designs haben die Expert:innen eine Reihe von realen Bewertungen bei Patient:innen durchgeführt, bei denen Epilepsie diagnostiziert worden war. Die Betroffenen trugen nach einem chirurgischen Eingriff einige Elektroden tief im Gehirn, um ihre epileptischen Anfälle zu behandeln.
Das Team hat mit dem "Neuro-Stack" erfolgreich die Aktivität einzelner Neuronen im Gehirn dieser Patienten mit einer hohen Auflösung aufgezeichnet und eine zeitlich präzise getaktete elektrische Stimulation geliefert. Dazu werden die Elektroden im Gehirn strategisch platziert. Diese Stimulationen lassen sich einfach und ferngesteuert programmieren, um bestimmte Gehirnzustände zu untersuchen oder zu behandeln.
Zahlreiche Möglichkeiten für Forschung
Die Innovation soll dazu beitragen, die Erforschung der neurophysiologischen Grundlagen menschlicher Krankheiten voranzutreiben und möglicherweise auch fortschrittlichere Neuromodulationstherapien für Hirnerkrankungen zu ermöglichen. "Letztendlich stellen wir uns minimalinvasive Implantate vor, die breit zugänglich sind", unterstreicht Markovic.
"Einfach ausgedrückt, hört das Gerät auf das Gehirn und spricht mit ihm", so Markovic.
Einzigartig sei seine Fähigkeit, einzelne Neuronen in frei beweglichen Menschen zu beobachten. Solche Untersuchungen seien bisher nur in Tierversuchen möglich gewesen, deren Ergebnisse nicht ohne weiteres auf Menschen übertragbar sind. Nun allerdings ist es sogar möglich, neuronale Aktivitäten live zu entschlüsseln, wenn Teilnehmer:innen eine einfache Gedächtnisaufgabe erledigen. Man kann also sehen, welche Neuronen aktiviert werden, um zum Ergebnis zu kommen.
www.ucla.edu
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