Es sind drei Dinge, die Frauen bei der Wahl ihres Arbeitgebers besonders wichtig sind: eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine faire Bezahlung und verständnisvolle Führungskräfte. Das zeigen die Ergebnisse, der vom Personaldienstleister ManpowerGroup durchgeführten Umfrage "What Women Want @ Work". Für diese wurden 4.000 Frauen in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Skandinavien befragt.
"Arbeitgeber müssen reagieren"
"Die Ergebnisse legen dar, wie Frauen sich die Zukunft der Arbeit vorstellen und verdeutlichen, dass Unternehmen es sich nicht leisten können, die Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen von Frauen zu vernachlässigen", sagt Iwona Janas, Country Managerin der ManpowerGroup Deutschland. Auch mit Blick auf den Weltfrauentag am 8. März könne es nicht deutlich genug gesagt werden: "Frauen erwarten von ihren Arbeitgebern mehr als das, was ihnen bisher geboten wurde. Sie erwarten, dass sich die Arbeit stärker an ihren Lebensumständen ausrichtet. Darauf müssen Arbeitgeber reagieren."
Mit einem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel, der zuletzt den Höchststand seit 17 Jahren erreicht hat, steigen die Anforderungen an das Recruiting. Damit Unternehmen in diesem dynamischen Umfeld ihre strategischen Ziele erreichen, müssen auch die Strategien zum Finden und Binden von Talenten angepasst werden. "Wir setzen uns für mehr Geschlechtergerechtigkeit ein. Unsere Befragung hilft Unternehmen, besser zu verstehen, wie sie Frauen für sich gewinnen und an sich binden können. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie Arbeitgeber Frauen in der Arbeitswelt nach der Pandemie unterstützen können", so Janas weiter.
Bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und 4-Tage-Woche
Mehr Flexibilität und Ausgewogenheit stehen ganz oben auf der Wunschliste der befragten Frauen. 80 Prozent wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. 35 Prozent geben an, dass sie fünf Prozent ihres Gehalts gegen eine 4-Tage-Woche eintauschen würden.
Bedenklich ist der sich weltweit abzeichnende Trend, dass viele Frauen auch nach der Pandemie nicht in den Beruf zurückkehren. Dabei ist die Bedeutung der Arbeitsplatzsicherheit gerade bei Frauen gestiegen (20 Prozent). Die Pandemie-Jahre haben sich auf Frauen viel stärker ausgewirkt als auf Männer. Obwohl Frauen nur etwa 39 Prozent der weltweiten Erwerbsbevölkerung ausmachen, mussten sie 54 Prozent der Pandemie bedingten Arbeitsplatzverluste hinnehmen. Zudem entfiel auf sie auch ein hoher Anteil an der Kinderbetreuung. "Gerade für Frauen werden flexible Arbeitszeitmodelle wichtiger. Wir stellen uns darauf ein, fördern Frauen und bieten spezielle Programme an. Mehr als 50 Prozent unserer Führungspositionen sind in Deutschland mit weiblichen Führungskräften besetzt", so Janas.
Laut der Umfrage fällt beim Thema "hybrides Arbeiten" auf, dass Frauen motivierter als Männer sind, ins Büro zurückzukehren. Im Vordergrund steht dabei ihr Bedürfnis nach sozialen Kontakten und Teambindung (41 Prozent). Allerdings machen sich Frauen, die häufig remote/hybrid arbeiten, sich häufiger Sorgen um ihr berufliches Fortkommen als ihre männlichen Kollegen. Neben der geringen gemeinsamen Zeit mit Führungskräften (37 Prozent) befürchten Frauen, durch die Arbeit im Home-Office bei Beförderungen nicht berücksichtigt zu werden (29 Prozent).
Faire Bezahlung entscheidend für Produktivität und Kündigungsrate
Frauen erwarten gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Sie werden aber nach wie vor oft schlechter bezahlt als Männer in vergleichbaren Positionen. Das wirkt sich der Erhebung zufolge direkt auf Produktivität und Kündigungsrate aus. 50 Prozent der Frauen geben an, dass sie ihr derzeitiges Unternehmen für mehr Gehalt und Benefits verlassen würden. 30 Prozent der Frauen würden ihren Arbeitgeber für eine bessere Work-Life-Balance wechseln. Zudem sagten 46 Prozent der Frauen, dass sich ein höherer Verdienst am positivsten auf die psychische Gesundheit auswirken würde, gefolgt von Benefits und einer geringeren Arbeitsbelastung.
Aus den Ergebnissen geht außerdem hervor, dass 80 Prozent der Frauen sich empathischere Vorgesetzte wünschen, die sie besser verstehen. Mehr als 40 Prozent der Befragten glauben nicht, dass ihr Vorgesetzter ihre Fähigkeiten oder ihr Potenzial richtig anerkennt. Das wäre aber besonders wichtig, denn nach der Pandemie achten viele Frauen stärker auf ihr mentales Wohlbefinden. Jede Dritte wünscht sich, dass ihre Vorgesetzten die Auswirkungen der Arbeitsbelastung auf ihre psychische Gesundheit stärker berücksichtigen. Für 19 Prozent der Frauen ist es zudem wichtig, dass ihre Vorgesetzten Verständnis für die Herausforderungen einer berufstätigen Mutter haben.
www.manpowergroup.de
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