Spanisch, Yoga, Fastenwandern: Warum viele Deutsche bis zu zehn Tage mehr Fortbildungsauszeit im Jahr hätten

Die wenigsten Angestellten wissen, dass sie neben dem normalen Urlaub noch Anrecht auf Bildungsurlaub haben. Ein Start-up will das nun ändern

New Work, Work-Life-Balance, Work-Life-Fusion oder Work-Life-Integration: Schlagworte wie diese werden in zurzeit viel bemüht und zerredet. Den etwas altbackeneren Begriff Bildungsurlaub kennen stattdessen die wenigsten.

Dabei gibt es das Recht auf Bildungsurlaub in Deutschland schon seit Jahrzehnten. In 14 von 16 Bundesländern, allen außer Bayern und Sachsen, haben Arbeitnehmerinnen neben dem "normalen" Urlaubsanspruch laut Gesetz noch das Anrecht auf Bildungsfreistellung, bzw. Bildungsurlaub. Jeder deutsche Bundesbürger und Festangestellte, der mindestens seit einem halben Jahr im Unternehmen arbeitet, hat Anspruch darauf. Der Zeitraum variiert je nach Bundesland zwischen fünf bis zehn Tagen.

"Urlaub mit Mehrwert", theoretisch überall möglich

Die Fortbildung muss auch nicht zwingend direkt etwas mit dem Beruf zu tun haben. Der Urlaub kann auch der Entspannung dienen und aus Yoga, Skifahren oder Fastenwandern bestehen. Freilich sind auch andere Formen der Weiterbildung möglich: Sprachen, Persönlichkeitsentwicklung; IT, Marketing, Finanzen oder Handwerk zum Beispiel. Gemein ist allen, dass es Lernziele bzw. einen didaktischen Mehrwert gibt.

In jedem Fall muss das Angebot vom eigenen Bundesland überprüft und zertifiziert sein. Wer wissen will, welche Angebote jeweils in Anspruch genommen werden können, der kann sich auf dem Portal Bildungsurlauber.de schlau machen. Dort finden sich Seminare und praktischerweise auch gleich die Antragsunterlagen für das jeweilige Bundesland. Dieser muss beim Arbeitgeber eingereicht werden. Der wiederum hat zwei Wochen Zeit, den Antrag zu beantworten. Stattfinden muss der Urlaub auch nicht zwingenderweise in Deutschland. Wer sich durch die Seiten des Startups klickt, der findet ganz schnell heraus, dass Bildungsurlaub nicht nur aus schnödem Pauken besteht, sondern auch Spaß machen darf. Surfen und Spanisch lernen auf Fuerteventura zum Beispiel klingt zweifellos nach einem großen Vergnügen.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV