TUI-Finanzchef Mathias Kiep: "2023 wird ein Übergangsjahr"

| Natalie Oberhollenzer 
| 15.02.2023

Die Pandemie hatte den Konzern komplett aus der Bahn geworfen. Jetzt läuft das Geschäft wieder – und die damals vom Staat erhaltenen Finanzspritzen sollen zurückfließen.

Mit insgesamt 4,3 Milliarden Euro hat der deutsche Staat dem Urlaubskonzern während der Corona-Pandemie unter die Arme gegriffen. Jetzt sei man zurück, ließ der Vorstand seine Aktionäre auf einer virtuellen Versammlung wissen. Zwar sei man mit geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Risiken konfrontiert, die Langfristtrends aber seien intakt. "Die Menschen wollen reisen und Geld dafür ausgeben", so Vorstandschef Sebastian Ebel.

Infolge stimmten die Aktionäre einem Paket vom Kapitalmaßnahmen zu, mit Hilfe dessen die Staatshilfen zurückgezahlt werden sollen. So soll das Kapital im Verhältnis 10 zu 1 herabgesetzt werden, wodurch sich die Aktienanzahl auf ein Zehntel verringert – und damit auch die Aktienanzahl jedes einzelnen Eigners. Infolge ist eine Kapitalerhöhung geplant. Nur wenn die Aktionäre ihr Bezugsrecht ausüben und Aktien kaufen, bleibt ihr Kapital-Anteil gleich groß. Das dadurch in die Kassen gespülte frische Geld solle der Rückzahlung der Staatsschulden dienen.

Neue Produkte für neue Kunden

"Wir wollen die finanzielle Voraussetzung für Wachstum schaffen. Finanzielle Disziplin hat oberste Priorität. 2023 wird ein Übergangsjahr“, kommentiert der TUI-Finanzvorstand Mathias Kiep die Strategie. Geplant ist der Launch von "neuen Produkten für neue Kunden", wodurch die TUI an Marktanteile dazugewinnen und profitabel wachsen will. In etwa zwölf bis 18 Monaten soll das Wachstumsprogramm seine volle Wirkung entfalten, so die Prognose.

Im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 erzielte der Konzern einen Umsatz von 16,5 Milliarden Euro, der operative Gewinn betrug 406 Millionen Euro. Im Jahr davor betrug der operative Verlust 2,1 Milliarden Euro. Der Erholungstrend setzt sich in der aktuell laufenden Wintersaison fort: Im ersten Quartal stiegt der Umsatz im Vorjahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.

www.tuigroup.com

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