Scheinbar wird sich das globale Wirtschaftswachstum heuer bei 2,8 Prozent einpendeln. Zu dem Schluss kommen jedenfalls das ifo Institut und das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik im Zuge einer Befragung von mehr als 1.500 Expert:innen aus insgesamt 133 Ländern. Der ermittelte Wert fällt zwar 0,4 Prozentpunkte niedriger als in den zehn Jahren vor Pandemie-Beginn aus. Bis 2026 rechnen die Fachleute aber wieder mit einem kräftigen Aufschwung von 3,8 Prozent.
Rezession unwahrscheinlich
"Der Rückgang der Teuerung, vor allem der Energiepreise, erhöht wieder die Kaufkraft. Investitionen in Klimaschutz und auch der Wachstumsschub in China tragen unter anderem zu dem wirtschaftlichen Aufschwung bei", bestätigt Finanzmarktexperte Peter Brezinschek die Prognose gegenüber pressetext. Mit 17,9 Prozent in Teilen Afrikas und 4,7 Prozent in Südostasien übertreffen diese Erwartungen deutlich Ost- und Westeuropa, mit Wachstumsraten von unter einem Prozent.
"Der Aufholprozess nach der Pandemie ist bei den meisten westlichen Ländern bereits abgeschlossen. Zudem trifft uns der Krieg in der Ukraine auch mehr als Afrika oder Südostasien", erklärt Brezinschek. Nach derzeitigem Stand passen sich die Wachstumsraten erst bis 2026 den weltweiten positiven Erwartungen an. Mit 1,6 Prozent erwarten die befragten Expert:innen auch für Nordamerika nur geringes Wachstum. Konsument:innen, so die Finanzkenner, würden den Aufschwung positiv zu spüren bekommen.
Immobilienmarkt könnte langsam abkühlen
"Konsumgüter werden jetzt nicht unbedingt billiger, dafür gibt es individuelle Gehaltserhöhungen und die Abschaffung der kalten Progression. Zudem ist ein Sinken der Preise am Immobilienmarkt in den nächsten zwei Jahren erkennbar. Corona ist aus rein wirtschaftlicher Sicht kein sonderlich relevantes Thema mehr. Hauptproblem ist zurzeit der Arbeitskräftemangel", erklärt Brezinschek abschließend im Gespräch mit pressetext.
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