Das Reisen ist des Deutschen Lust. Das gilt offenbar auch in Krisenzeiten, wie eine repräsentative Umfrage der Versicherungsgesellschaft HanseMerkur zeigt. Wichtigstes Ergebnis: Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. 86 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen der Urlaub im Jahr 2023 sehr wichtig sei. Dabei dominiert das Heimatland als beliebtestes Reiseziel mit 53 Prozent. Als Lieblingsstadt für einen Kurztrip wurde Hamburg auserkoren (24 Prozent).
Für fast zwei Drittel (62 Prozent) ist der Urlaub aufgrund der vielen negativen Nachrichten im Zuge vom Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation und Pandemie zu einem wichtigen Resilienzfaktor geworden. 61 Prozent der Urlauber sagen, sie würden seit den Krisenmeldungen stärker auf einen positiven Ausgleich achten. Während 71 Prozent der jüngeren Befragten im Alter von 18 bis 35 Jahren ihren Urlaub als eine Art Ausbruch aus dem Alltag bezeichnen, bestätigen das in der älteren Generation der Befragten im Alter von 56 bis 70 Jahren nur 50 Prozent.
Mallorca gleichauf mit Griechenland
Zu Hause ist es am schönsten: So lässt sich das Ergebnis nach der Frage der Lieblingsreiseziele interpretieren (hier waren Mehrfachnennungen möglich, daher liegen die Ergebniswerte bei über 100 Prozent). Der Heimaturlaub dominiert bei den Top 5 Reisezielen mit 53 Prozent deutlich, gefolgt von Italien (22 Prozent) und Österreich (17 Prozent). Die Kanaren liegen mit 14 Prozent vor den Balearen, die wiederum mit Griechenland gleichauf liegen (12 Prozent). Die USA landen mit 13 Prozent auf Rang fünf und somit als einziges nichteuropäisches Urlaubsziel auf einem vorderen Platz.
Neben klassischen Strand- und Badeurlauben (59 Prozent) und Städtereisen (53 Prozent) steht der Urlaub in den Bergen bzw. der Wanderurlaub hoch im Kurs (33 Prozent). Apropos Städtereise: Zu einem abwechslungsreichen Kurztrip in der Heimat reisen die deutschen Urlauber am liebsten in die Hansestadt Hamburg (24 Prozent), gefolgt von Berlin (19 Prozent) und München (11 Prozent).
Urlaubsplanung 2023: Mehr Bewusstsein für Risiken
Insgesamt fällt auf, dass das Bewusstsein für mögliche Risiken geschärft ist: "Je näher die Reise rückt, umso mehr achte ich auf aktuelle Meldungen und mögliche Risiken in Bezug auf mein Reiseziel" war mit 35 Prozent die Top-Antwort auf die Frage, wie sich die Reiseplanung in den letzten zwei Jahren verändert habe. Auch das Bedürfnis nach einer Reiserücktrittsversicherung steigt: "Es werden nicht nur häufiger Reisen mit kurzfristigen Stornierungsmöglichkeiten gebucht, Reisende schließen jetzt auch eher eine Reiserücktrittsversicherung ab als noch vor zwei Jahren", erläutert Johannes Ganser, Vorstand Kooperations- und Reisevertrieb der HanseMerkur. Das gaben 27 Prozent der Befragten an.
HanseMerkur-Vorstand Johannes-Ganser © HanseMerkur
Zwei Dritteln (66 Prozent) kommt beim Reisen eine gute Portion Gelassenheit zugute, die es in Krisenzeiten besonders braucht. Auf die Frage, wie sehr sie sich auf Reisen von ungeplanten Zwischenfällen aus der Ruhe bringen ließen, erklärten 91 Prozent, auch bei kleinen Unwägbarkeiten im Urlaub entspannt und flexibel zu bleiben. Überraschend wenig Einfluss auf das Reiseverhalten hat der Faktor Nachhaltigkeit. Nur zehn Prozent der Urlauber geben an, ihre Reisen in den letzten zwei Jahren umweltbewusster geplant zu haben.
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