Ob wir es nun so genau wissen wollten oder nicht, jetzt wissen wir es: Prinz Harry hat Drogen konsumiert. Er hat sich von einer älteren Pferdenärrin hinter einem Pub entjungfern lassen. Sein Bruder William hat ihm bei einem Streit die Halskette zerbrochen und ihn zu Boden gestoßen. Dem nicht genug, hat seine Schwägerin Kate "eine Grimasse geschnitten", als Meghan sie darum bat ihr Lipgloss zu leihen. Seine Schwiegermutter war auch nicht nett zu ihm. An unerquicklichen Details mangelt es nicht in seiner neu erschienenen Biographie "Spare".
Dabei sind wir einiges gewöhnt. Schon einige Prominente vor ihm haben versucht, sich mit der Veröffentlichung der eigenen Geschichte ein Denkmal zu setzen bzw. Kapital zu schlagen. Wobei das Vorhaben nicht selten in die Hose gegangen ist. Mitunter ist bloß ein langweiliges Buch daraus geworden, in schlimmeren Fällen ein peinliches. Folgende berühmte Herren haben es auf die Liste der schlechtesten Memoiren aller Zeiten geschafft:
Bono
Bono © Daniel Hazard/CC BY SA 4.0
Seine im Vorjahr erschienene Biographie "Surrender" beschreibt der Spiegel als nur schwer erträglich und unangenehm selbstbesoffen. Bono, der selber gerne ein Politiker wäre, hätte es nur bis zum Maskottchen der Mächtigen geschafft, heißt es im Verriss des Nachrichtenmagazins.
Donald Trump
Donald Trump © Isac Nobrega/PR/CC BY 2.0
Trumps 2004 veröffentlichtes Werk "Wie man reich wird: Ansichten und Einsichten eines Multimilliardärs" trieft ebenfalls vor Selbstgefälligkeit. Es offenbart auch seine kurze Aufmerksamkeitsspanne und hält hie und da ironische Überraschungen bereit – etwa mit der Kapitelüberschrift "Mit Schaumschlägerei kommen Sie nicht weit".
Klaus Kinski
Klaus Kinski (re.) © Sky Deutschland/KirchMedia
Der schauspielernde Wüterich versuchte es 1975 mit einer Autobiographie namens "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund". Wortschwaden dampfenden Testosterons, Endlosbeschwörungen ungezügelter Virilität und dumpfen Potenzgeröhre, ein schwanzgesteuertes Triebmonster erzählt – mit diesen Worten beschreibt der Literaturkritiker Dennis Scheck in seinem Anti-Kanon das intellektuell armselige Werk eines Großkotzes, der sich für unwiderstehlich hält.
Justin Bieber
Justin Bieber © Lou Stejskal/CC BY 2.0
Mit gerade einmal 16 Jahren kam die Biographie über Justin Bieber auf den Markt. Der Titel: "First Steps 2 Forever. My Story". Die Themen: Schulnoten, Lieblingsessen (Spaghetti) und das erste Date, sind ein bisschen mager. Daher wird der Text mit supersüßen Fotos aufgepeppt. Das hat für ein 64 Seiten starkes Büchlein gereicht.
Robert Pattinson
Robert Pattinson © Maximilian Bühn-Creative-Commons
Ebenfalls etwas verfrüht kam die Biografie des Mädchenidols Robert Pattinson auf den Markt ("Robert Pattinson: Die Biografie", 2009). Es strotzt vor Superlativen und ähnelt der Biografie von Taylor Lautner, seinem Gegenspieler in der Twilight-Saga, nicht nur wegen des identischen Covers. Fragt sich, warum die Marketing-Abteilung des Streifens dermaßen sparen musste.
Jimi Blue Ochsenknecht
Jimi Blue Ochsenknecht © Sven Mandel/CC BY-SA 4.0
Es war auch jung, aber brauchte er auch das Geld? Über Jimi Blue, Spross der Ochsenknecht-Familie wurde das Werk "Wilder Kerl mit viel Gefühl" veröffentlicht. Da war er 17 Jahre alt und weil zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viel Spannendes in seinem Leben vorgefallen ist, ist viel von seinem Papa Uwe die Rede.
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