DIK-Präsident Reinhard Zirpel fordert: "E-Mobilität muss leistbar bleiben"

Der Wandel zur klimafreundlichen Mobilität ist gewünscht aber die steigenden Kosten könnten eine Gegenwende bewirken.

Das neue Jahr bringt verschiedene Neuerungen, eine davon ist die Abschaffung der Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland. Auch Plug-In-Hybride werden nicht mehr mit dem Umweltbonus gefördert.

Dazu sagt Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Hersteller (VDIK): "Das neue Jahr konfrontiert die Kunden in Deutschland mit höheren Kosten für klimafreundliche Autos. Durch die stark steigenden Strompreise wird der Betrieb von Elektrofahrzeugen deutlich teurer. Hier hat es die Bundesregierung leider versäumt gegenzusteuern; Ladestrom für neue E-Autos wurde bei der Verabschiedung der Strompreisbremse nicht berücksichtigt. Die Kürzung der staatlichen Kaufförderung für Elektrofahrzeuge kommt daher nun zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Bei steigenden Strompreisen und sinkender Förderung drohen E-Fahrzeuge unterm Strich unattraktiver zu werden. Damit wachsen die Risiken für den weiteren Erfolg der Elektromobilität 2023 erheblich."

Alternative Antriebsformen immer teurer

Zirpel betonte weiters: "Durch die Transformation zu alternativen Antrieben wird die individuelle Mobilität für viele Menschen teurer. Industrie und Politik müssen deswegen gemeinsam dafür sorgen, dass Mobilität auch im Zeitalter der alternativen Antriebe bezahlbar bleibt." Der Verband der Internationalen Hersteller warnt außerdem davor, kleine und mittlere Fahrzeuge mit sparsamen Benzin- oder Dieselmotoren durch übertriebene Regulierung vom Markt zu drängen.

Zu den Plänen für die neue europäische Abgasnorm Euro 7 sagte Zirpel: "Nachdem die EU erst in diesem Jahr ein Ablaufdatum für den Verbrennungsmotor festgelegt hat, sollen die Hersteller nun durch scharfe Abgasnormen zu neuen umfangreichen Investitionen in diese Technologie gezwungen werden. Das ist kontraproduktiv und kann dazu führen, dass die Produktion von sehr sparsamen kleinen Verbrenner-Fahrzeugen zu teuer wird. Menschen, die mit solchen Fahrzeugen ihre Alltagsmobilität kosten- und emissionseffizient organisieren, wären dann die Leitragenden.“

Kein besonders starkes Wachstum mehr

Im deutschen Pkw-Markt rechnet der VDIK für das Jahr 2023 mit etwa 2,75 Millionen Neuzulassungen (plus 6 Prozent gegenüber 2022). Mit dem Ende der Förderung ist bei den Plug-In-Hybriden ein Rückgang um 12 Prozent auf 290.000 Einheiten zu erwarten. Reine Stromer werden dagegen weiter zulegen. Der VDIK rechnet mit 500.000 neuen batterieelektrischen Pkw (plus 22 Prozent).

Die bisherige  Wachstumsdynamik bei den Elektrofahrzeugen dürfte vorerst allerdings vorbei sein. Die internationalen Hersteller leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung klimafreundlicher Antriebe, indem Sie ihr Angebot von Elektrofahrzeugen weiter ausbauen. Aktuell bieten die VDIK-Marken über 200 elektrifizierte Pkw- und Nutzfahrzeugmodelle an.

www.vdik.de

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