7 Gründe warum Clubhouse tot ist

Kaum eine App ist so schnell aufgestiegen und dann so schnell wieder in Vergessenheit geraten wie Clubhouse. Die Ursachen für den Fall sind vielfältig

Vor rund zwei Jahren startete der Hype um die Audio-App Clubhouse. In Deutschland gingen die Downloads im Januar 2021 durch die Decke. Influencer, Journalisten, Wirtschaftsleute, Tekkies, Künstler und Autoren - alle wollten plötzlich unbedingt drin sein im anfangs elitären Club. Sie alle hatten offenbar ein großes Bedürfnis das zu tun, was in Zeiten von Kontaktbeschränkungen nicht immer einfach war: reden, reden und noch mehr reden. In den goldenen Zeiten der Anwendung konnte Otto Normalbürger dort mit Elon Musk oder Edward Snowden plaudern. Doch dann kam plötzlich der Absturz.

Jetzt liegt die App sozusagen am Boden. Einer von Statista.de im Mai dieses Jahres in Deutschland durchgeführten Studie zufolge nutzen nur mehr zwei Prozent der Befragten die App. Studien von ZDF und ARD zufolge betrug die Reichweite im März und April null. Doch warum ging es so rasant bergab?

Experten sehen vielschichtige Gründe, hier die sieben wichtigsten:

  1. Die App wurde in einer Ausnahmezeit lanciert. Die von der Pandemie geplagten Menschen freuten sich über das neue virtuelle Plauderangebot. Doch seit sich die Menschen wieder mehr "real" treffen, ist der Bedarf nicht mehr in der Form gegeben.

  2. Die Konkurrenz schläft nicht: Bald lancierte Twitter mit "Spaces" ein ähnliches Angebot. Auch Facebook, Spotify und Slack offerieren Social-Audio-Plattformen. Und nicht zu vergessen das Metaverse, das uns die komplette menschliche Interaktion im digitalen Raum verspricht.

  3. Clubhouse verspielte seinen Exklusivitätscharakter, als User zuerst kein i-Phone und später keine Einladung mehr brauchten, um beitreten zu können.

  4. Es kam zum Datenschutz-Desaster: Millionen von Nutzerdaten tauchten in Hackerforen auf. Den Machern der App entglitt ob des exponentiellen Wachstums die Kontrolle. Zudem stellte sich heraus, dass Clubhouse eine sammelwütige Datenkrake ist.

  5. Mit der Zeit tummelten sich zunehmend Hassprediger und Schwurbler in den Foren. Seriöse Meinungsmacher hörten dagegen immer weniger rein.

  6. Die PR-Leute stellten irgendwann fest, dass die App eher mühsam und zeitaufwendig ist, aber keine schnelle Option der Monetarisierung bietet. Ihr Interesse ging verloren.

  7. Der Reiz des Neuen verfliegt Online noch schneller als Offline, der Produktlebenszyklus von Online-Angeboten ist vergleichsweise generell kürzer als jener von realen.

www.clubhouse.com

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