"Medien sind in Zeiten von Ukraine-Krieg und Energie-Krise relevanter denn je"

5.000 Besucher:innen – darunter das Who-is-Who der heimischen und internationalen Medienszene – trafen sich bei den 36. Medientagen München.

Nach zwei von der Corona-Pandemie und Web-Konferenzen geprägten Jahren haben die Medientage München 2022 unter dem Titel "More relevant than ever" wieder live im Internationalen Congress Center München stattgefunden. Drei Tage lang diskutierten rund 400 Referent:innen und Diskussionsteilnehmer:innen aus den Bereichen Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft über Transformationsprozesse im Zeitalter der Multikrisen.

Dabei ging es um gesellschaftliche und wirtschaftliche Werte, um Medien und Moral, um Teilhabe und Technologien, um Vielfalt und Verantwortung, um Relevanz und Resilienz. Vor Ort erlebten etwa 5.000 Besucher:innen kontroverse Debatten, inspirierende Keynotes und informative Präsentationen. Auf den fünf Konferenz-Bühnen wurden parallel Panel-Diskussionen und Vorträge geboten. Hinzu kamen die Career-Erlebnismesse "Media for you", das #BRTalkLab sowie zahlreiche Präsentationen von vierzig ausstellenden Unternehmen im Expo-Bereich, darunter Meta und Vodafone. Ergänzend zum Medientage-Gipfel, zum Audio-Gipfel, zum TV-Gipfel sowie zu Europatag und "Journalism Summit" fand in diesem Jahr erstmals ein Web3-Gipfel statt, bei dem es um neue Zahlungs-, Wertschöpfungs- und Community-Formen ging.

Im Schatten des Ukraine-Kriegs

Hatten im vergangenen Jahr noch die Folgen der Corona-Pandemie, das Thema Nachhaltigkeit und der digitale Strukturwandel von Medienunternehmen und Öffentlichkeit die Debatten geprägt, stand diesmal Vieles im Zeichen des Ukraine-Krieges, seiner wirtschaftlichen und politischen Folgen. Dabei wurden einerseits Wert und Bedeutung von Medien- und Meinungsvielfalt in einer demokratischen Gesellschaft deutlich, andererseits aber auch die ökonomischen globalen Folgen für Konjunkturklima und Werbeinvestitionen.

Wladimir Klitschko setzte sich für Pressefreiheit und eine kontinuierliche Berichterstattung über den Ukraine-Krieg ein. Manager:innen der Werbebranche forderten eine engere Verzahnung öffentlich-rechtlicher und privatwirtschaftlicher Streaming-Plattformen, um zu gewährleisten, dass digitale Werbeerlöse nicht überwiegend zu den großen Online-Konzernen in den USA fließen.

Bereitschaft, publizistische Verantwortung zu übernehmen

"Medien sind in Zeiten von Ukraine-Krieg und Energie-Krise relevanter denn je", betonte Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Angesichts der Flut von Fake News, Hass und manipulierten Meinungen im Internet sei eines für die Zukunft zentral: "Die klassischen Medien müssen verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Und das funktioniert – auch und gerade in unserem unverzichtbaren dualen Rundfunksystem – durch mehr Kommunikation auf Augenhöhe, durch mehr Nachhaltigkeit, durch noch mehr Bereitschaft, publizistische Verantwortung zu übernehmen. Das ist das Fazit der Medientage 2022. Sie waren, auch dank dem höchstbeeindruckenden Wladimir Klitschko, in diesem Jahr relevanter denn je."

Ähnlich äußerte sich der Geschäftsführer der Medien.Bayern GmbH, Stefan Sutor: "Ich freue mich, dass nach zwei Jahren Pandemie die Medientage München wieder in Präsenz stattfinden konnten. Eine wertvolle Bereicherung war der erstmals im Rahmen unserer Veranstaltung verliehene Preis 'Blauer Panther – TV & Streaming Award'. Trotz Pandemie-Folgen und Ukraine-Krieg zeigt die Besucher:innenzahl, die nur etwa zwanzig Prozent unter dem Niveau von 2019 lag, das nachhaltig große Interesse. Das motiviert uns, auch weiterhin einmal im Jahr alle gesellschaftlich relevanten Bereiche zusammenzubringen, um über aktuelle Fragen der Medienentwicklung zu diskutieren."

Top-Entscheider unter sich

Bei den Medientagen mit dabei waren Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, die Präsidentin des Bayerischen Landtags Ilse Aigner, Bayerns Medienminister Florian Herrmann, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, Bayerns Kultusminister Michael Piazolo, Österreichs Medienministerin Susanne Raab, Heike Raab von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Roberto Mastroianni vom Gerichtshof der Europäischen Union, WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, BR-Programmdirektor-Information Thomas Hinrichs, BR-Programmdirektor-Kultur Björn Wilhelm, Wolfgang Link von ProSiebenSat.1, Claus Grewenig von RTL Deutschland, Bild-Reporter Paul Ronzheimer, Meta-Vice-President Angelika Gifford, Head of Amazon Freevee Ryan Pirozzi, Google-Director-Media-&-Entertainment-Partnerships Faz Aftab, Wladimir Klitschko und Richard David Precht.

Impressionen von den Medientagen München finden Sie in unseren Fotogalerien.

www.medientage.de

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