US-Army findet keine Rekruten: Gen Z ist zu dick, stoned und tätowiert

Allein dieses Jahr wurden 15.000 Soldaten weniger eingezogen als geplant.

Die drohende Arbeiterlosigkeit macht offenbar auch vor dem US-Militär nicht halt. Die US-Army gab Anfang Oktober bekannt, dass die angepeilte Rekrutierungsquote um ganze 25 Prozent – was rund 15.000 Soldaten entspricht – verfehlt wurde. Wie ein Bericht von Vice jetzt nahelegt, sei einer der Gründe dafür, dass ein großer Teil der Generation Z (Menschen, die 1997 oder später geboren wurden), gar nicht mehr die Voraussetzungen erfüllen würde, um überhaupt in die Army aufgenommen zu werden.

Mehr als die Hälfte der Jungen ist übergewichtig

Eine Studie des Pentagon aus dem Jahr 2020, die Ende September auf Military.com erstmals veröffentlicht wurde, zeigt, dass ganze 77 Prozent der 17- bis 24-jährigen US-Amerikaner ohne Ausnahmegenehmigungen untauglich für den Militärdienst wären. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Zu den Hauptgründen zählen Übergewicht, Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie die körperliche und psychische Gesundheit. Einer Studie der Johns Hopkins University zufolge waren 2021 weit mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Amerikaner zwischen 18 und 25 Jahren übergewichtig oder sogar fettleibig – Tendenz steigend.

Zum Nachwuchsproblem des Militärs hat auch die Corona-Pandemie beigetragen, da während der diversen Lockdown-Phasen die traditionellen Recruiting-Events nicht wie üblich stattfinden konnten und das Ausweichen auf "Zoom" und Co. sich als nicht annähernd so effektiv entpuppt hat.

Bonus von bis zu 50.000 Dollar

Zu den weiteren Ursachen gehören auch unklare Regelung was beispielsweise das Tragen von Tattoos betrifft. Um hier mehr Transparenz zu schaffen und dem Umstand, dass Tattoos schon lange Mainstream sind, Rechnung zu tragen, gibt es seit Juni eine neue Richtlinie die regelt, an welchen Körperstellen Tätowierungen erlaubt sind. So ist es beispielsweise möglich auf den Händen jeweils ein Tattoo zu haben, so lange es nicht länger als 2,5 Zentimeter ist. Gesichtstattoos bleiben hingegen weiterhin verboten. Ansonsten gilt die Faustregel: Was von der Kleidung bedeckt wird, ist erlaubt.

Immer öfter muss die Army auch mit normalen Unternehmen um mögliche Kandidaten rittern. Da sich auch Firmen zunehmenden schwerer tun geeignete Mitarbeiter zu finden, bieten sie höhere Gehälter und zusätzliche Benefits. Im Gegenzug bietet die Army für bestimmte Positionen sogar Einstiegs-Boni von bis zu 50.000 Dollar (rund 51.000 Euro). Doch Maßnahmen wie diese scheinen bisher maximal ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein.

www.army.mil

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