Warum sich Tesla, Google und Apple vor Amazon fürchten

Der Tech-Konzern erobert in Riesenschritten den Markt für E-Autos, Fahrzeuge-KI und autonomes Fahren.

In Sachen Onlineshopping ist Amazon klarer Weltmarktführer, was Cloud-Dienste angeht ebenso. Bisher weitestgehend unbeobachtet von der Öffentlichkeit hat sich der Konzern aus Seattle auch in den zukunftsträchtigsten Bereichen der Autoindustrie zu einem maßgeblichen Player entwickelt.

Zunächst ging Jeff Bezos das Thema hausintern an. So soll der Betrieb in der eigenen Logistikflotte in den nächsten Jahren sukzessive auf Strom umgestellt werden. 175.000 E-Liefervans sind das Ziel, dazu möchte man gleich auch das größte Ladenetzwerk der Welt errichten. Die Wägen werden vom E-Autobauer Rivian hergestellt, einem Unternehmen, an dem Amazon mit 20 Prozent beteiligt ist. An selbstfahrenden, sich aus erneuerbaren Energien speisenden Roboterautos tüftelt derweil die Amazon-Tochter Zoox. Und, mit seinen Software-Lösungen (Alexa, dem relationalen Datenbankservice Aurora und AWS) ist Amazon zum Teil bereits tiefer in die wichtigsten Autobauerbereiche vorgedrungen als die Konkurrenten von Apple und Google.  

"Amazon Smart Vehicles" zieht ins Auto ein

Schon jetzt kooperiert der Konzern mit Namen wie Volkswagen, Toyota und dem Autogiganten Stellantis. Nun wurde bekannt, dass auch BMW seine Fahrzeuge ab dem kommenden Jahr mit Alexa ausstatten wird. Die Spracherkennung soll den bereits entwickelten, hauseigenen Assistenten ergänzen, wodurch sich für den Fahrer eine Menge neuer Funktionen auftun.

Im Unterschied zu Apple oder Google, deren Software über das Smartphone auf Funktionen im Auto zugreift, setzt Amazon auf den Sprachassistenten Alexa. Alexa kann auf Zuruf gewünschte Musik oder Filme streamen, die Temperatur regeln oder die Beleuchtung einstellen und sogar schon das Garantentor öffnen. In den USA kann sie bei bestimmten Anbietern auch schon die Rechnung an der Tankstelle oder fürs Parken bezahlen. Daten aus dem Auto könnten dabei bereits nahezu in Echtzeit ausgewertet werden, wie Werner Vogels, Technikchef bei Amazon bei der Digitalkonferenz DLD in München verrät. Weil es nicht mehr nur um Alexa geht, wurde das Kernteam rund um die Entwicklung der Auto-KI nun von "Alexa Automotive" in "Amazon Smart Vehicles“ umbenannt.

2019 erklärte Bezos in einem Meeting, dass Connected Car und die Elektrifizierung der Mobilität sehr interessante Trends seien, bei denen er sich freue mitzumischen. Wie es aussieht, scheint der Plan aufzugehen.

www.amazon.com

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