Bereits Anfang 2020 kündigte die Google-Spitze an, Cookies von Drittanbietern (Third Party Cookies oder Werbe-Cookies) bei seinem Browser Chrome nicht mehr länger zu akzeptieren. Nach einem Aufschrei aus der Werbebranche wurde die Frist auf die zweite Jahreshälfte 2024 verlängert. Bei dem Termin solle es jedoch fix bleiben. Es gebe keine weitere Gnadenfrist, kündigte Google-Manager Matt Brittin auf der Werbemesse DMEXCO in Köln (HIER geht's zum Nachbericht und den Fotos der diesjährigen Ausgabe) an.
"Diese Technologie wird zunehmend missbraucht", so Brittin zur Deutschen Presse-Agentur (dpa). Werbedienstleister, die Cookies auf die Google-Seiten einbetten lassen, verfolgen User über verschiedene Seiten hinweg und setzen zum Teil auf unerträglich penetrante Werbung. Die Nutzer empfinden viele der Einblendungen als störend und aufdringlich, was auch dazu führt, dass der Einsatz von Werbeblockern zunimmt. Brittin: "Das wiederum sind grobe Werkzeuge, die es schwer machen, Inhalte zu finanzieren, weil sie alles blockieren."
Alternativmodell "Topics" als gangbarer Weg
Einen kompletten Verzicht auf personalisierte Werbung hält Brittin für keine gute Option, weil dann auch die Existenz des kostenlosen, werbefinanzieren Webs gefährdet sei. "Der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies bedeutet, dass wir die Technologie, auf der ein Großteil des Online-Werbesystems beruht, überdenken müssen", erklärt Brittin. Der Manager verantwortet das Google Geschäft in Afrika, dem Mittleren Osten und Europa. Er schlägt als Alternative ein Konzept namens "Topics" vor. Bei diesem legt der Browser ein Interessenprofil des Users an und spielt personalisierte Werbung aus. Die Werbekunden würden in diesem Fall keine personalisierten Daten mehr von Google erhalten.
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