Forscher der Königlichen Technischen Hochschule Stockholm (KTH) wollen die Freizeit-Schifffahrt mit dem emissionsfreien Tragflügelboot "Foilcart" revolutionieren. Das Gefährt ist mit einem Unterwasserflügel in Hecknähe und zwei Propellern ausgestattet, die von E-Motoren angetrieben werden. Erreicht das Boot eine Geschwindigkeit von knapp zehn Knoten, gut 18 Kilometer pro Stunde, erhebt es sich aus dem Wasser und schwebt über der Oberfläche. Nur die beiden Propeller sowie das Ruder befinden sich in diesem Zustand noch unter Wasser und treiben das Boot voran.
Höheres Tempo, größere Reichweite
Dank seiner smarten Konstruktion reduziert sich der Widerstand um bis zu 80 Prozent, sodass die Motoren weniger Energie verbrauchen. Außerdem bilden sich im Schwebezustand kaum Wellen, sagen die KTH-Forscher. "Wir erreichen eine höhere Geschwindigkeit als ein konventionelles Boot und eine deutlich größere Reichweite", so Konstrukteur Ivan Stenius. Allerdings sei Foilcart noch nicht stabil. Nach kurzen Schwebephasen plumpst es manchmal noch ins Wasser zurück. Der Elektrotechniker Nicholas Honeth glaubt, dass sich dies mithilfe von Softwarekorrekturen beheben lässt.
"Wir sind dabei, die weltweit kompakteste Hydrofoil-Systemtechnologie für Boote einzuführen. Damit sind wir die weltweit Ersten mit diesem Konzept", freut sich Stenius. Außerdem seien die Herstellungskosten so gering, dass das Foilcart nicht teurer sein wird als ein herkömmliches E-Boot, das sich schwimmend fortbewegt. Das 3,5 Meter lange Boot hat zahlreiche Sensoren. Die erfassten Daten, 200 pro Sekunde, werden zur Steuerung genutzt, um es im Schwebezustand im Gleichgewicht zu halten und den Auswirkungen von Wind und Wellen entgegenzuwirken. Die Entwicklung des Bootes ist Teil der KTH Baltic Tech Initiative, deren Ziel eine umweltverträgliche Schifffahrt ist. (pte)
www.kth.se
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