Erste Prototypen von smarten Kontaktlinsen vorgestellt

Das Startup Mojo Vision kooperiert mit Adidas und präsentierte eine Linse mit Mini-Bildschirm, Kamera, Sensoren und Batterie.

Während sich Datenbrillen langsam den Weg zu den Verbraucher:innen bahnen, tüfteln Tech-Firmen schon an smarten Kontaktlinsen. Aktuell arbeiten Start-ups wie Mojo Vision oder InWith und Konzerne wie Samsung oder Google an Linsen mit eingebauten Displays und Sensoren. Sie bringen die Augmented Reality direkt ins Auge, indem sie das Bild des Sehenden mit Informationen überlagern.

Prototyp vorgestellt

Mojo Vision aus Saratoga im kalifornischen Silicon Valley hat kürzlich einen neuen Prototyp vorgestellt. In der Kontaktlinse sind ringförmig grüne Chipelemente eingebaut und in der Mitte steckt ein nur einen halben Millimeter großer Bildschirm. Dieser besteht aus Micro-LED's, mikroskopisch kleinen Leuchtdioden, deren Auflösung umgerechnet 5.500 Pixel pro Zentimeter betragen. Zum Vergleich: Ein gängiges Smartphone bringt es auf rund 550 Pixel. "Es ist das kleinste und dichteste Display der Welt", kommentiert Produktmanager Steve Sinclair im US-Tech-Magazin Cnet die Erfindung.
Bildschirm reichert Sichtfeld mit Infos an

Noch werden Infos auf dem Bildschirm in Grüntönen eingeblendet, künftig soll es ein Farbdisplay sein, so Sinclair. Sensoren in der Linse erkennen die Position der Augen, wodurch sich künftig mit Blicken etwa eine Stereoanlage einschalten ließe. Eine winzige Kamera identifiziert Objekte in der Umgebung, die in Folge mit Infos angereichert werden können. So soll es beispielsweise möglich sein, Sternbilder am Nachthimmel zu beschriften. Strom kommt von einer winzigen, drahtlos aufladbaren Batterie.

Kooperation mit Adidas

Die Verwendungsmöglichkeiten der smarten Linse sind vielfältig. Der Träger könnte sich Nachrichten anzeigen lassen, Noten beim Musizieren oder ein Redemanuskript bei einem Vortrag. Beim Fitnesstraining könnte es den Kalorienverbrauch oder den Puls anzeigen. Hierfür wurde eigens eine Kooperation mit Adidas gestartet.

Der Mitbewerber InWith hat angekündigt das aufwendige Zulassungsverfahren seiner Linse bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA mit Ende des Jahres erreichen zu wollen. Von Samsung ist bekannt, dass es Patentanträge für die smarte Linse gestellt hat. Bis die ersten Modelle marktreif sind, wird es voraussichtlich noch ein paar Jahre dauern. (no)

www.mojo.vision

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