Falsche Frisur: "Fridays for Future" lässt Musikerin Ronja Maltzahn nicht auftreten

Da die Klimaschutzbewegung auf ein "antikolonialistisches und antirassistisches Narrativ" setzt, sei es nicht vertretbar eine weiße Person mit Dreadlocks auf der Bühne zu haben.

Die Musikerin Ronja Maltzahn aus Münster hätte am kommenden Freitag bei der geplanten Demonstration von "Fridays for Future" in Hannover auftreten sollen. Daraus wird jetzt nichts, denn Maltzahn wurde von der Umweltbewegung wieder ausgeladen, da sie nach deren Ansicht die falsche Frisur hat. Denn Maltzahn trägt Dreadlocks und nach Ansicht von "Fridays for Future" stehe ihr das als Weiße nicht zu.

Musikerin soll sich Haare abschneiden

In einem Schreiben an die 27-Jährige begründen die Organisator:innen ihr Entscheidung damit, dass man für die Demonstration auf ein "antikolonialistisches und antirassistisches Narrativ" setzt, sei es "nicht vertretbar (…) eine weiße Person mit Dreadlocks auf unserer Bühne zu haben". Denn "Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneigung". Eine Möglichkeit gäbe es jedoch für die Musikerin am Freitag doch noch aufzutreten: Wenn sie sich bis dahin die Dreadlocks abschneide, dann würde man sie "natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen".

 
 
 
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Wenig überraschend zeigt sich Maltzahn – die die Absage, die sie von "Fridays for Future Hannover" erhalten hat, auf ihrem Instagram-Kanal veröffentlicht hat – enttäuscht: "Schade dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen davon ausgeschlossen werden.  Wir möchten keinen Menschen aufgrund von seiner/ihrer kulturellen Herkunft diskriminieren, sondern vielmehr kultureller Vielfalt eine Bühne geben, sie wertschätzen und zelebrieren, für Gender-Equality, Achtsamkeit und Toleranz einstehen. Ich hoffe dass unsere Zuhörer dieses Bild durch unsere Musik vermittelt bekommen und nicht das Gegenteil."

Das Vorgehen der Hannoveraner "Fridays for Future"-Macher:innen hat zu einem breiten Medienecho geführt und hat zu einem veritablen Shitstorm in den sozialen Medien gesorgt. "Interessanterweise argumentieren die Neonazis übrigens ganz ähnlich mit ihrem 'Ethnopluralismus'. Am Schlimmsten finde ich aber das 'großzügige' Angebot, doch noch spielen zu dürfen, wenn die Musikerin sich bis Freitag die Dreads abschneide. Schön von oben herab die Welt gedeutet, ganz so wie man es eigentlich vom Mansplaining kennt", schreibt etwa ein User auf Facebook.

Halbherzige Entschuldigung

Bei "Fridays for Future Hannover" hat man sich angesichts der heftigen Reaktionen dazu genötigt gesehen, ein Statement zu veröffentlichen: Die Absage sei "unsensibel formuliert" worden und hätte "so nicht abgeschickt werden dürfen". Auch die Forderung, dass sich die Musiker ihre Dreads abschneide, um doch auftreten zu können, sei nicht in Ordnung gewesen, da es sich um einen "Eingriff in die Privatsphäre der Künstlerin" handle: "Vor allem in Anbetracht der Tatsache, das Frauen in dieser sexistischen Gesellschaft häufig aufgrund ihres Aussehen zurechtgewiesen werden und sich nicht frei so kleiden und zeigen können wie sie wollen, war die Nachricht grenzüberschreitend formuliert."


Das Satire-Portal "Der Postillon" hat auf gewohnt witzige Weise auf die "Fridays for Future"-Kontroverse reagiert.

Dennoch stehe man hinter der Entscheidung, so die Klimabewegung, die Münsteranerin nicht auftreten zu lassen. Anschließend folgt eine Erklärung, warum es sich bei Maltzahns Frisur um "kulturelle Aneignung" handle. Ob sich die Protestbewegung mit diesem Vorgehen einen Gefallen getan hat, ist zu bezweifeln. (as)

www.ronjamaltzahn.de

fridaysforfuture-hannover.de

Willkommmen im Neonationalsozialismus
manuela lankes
wie arm ist unsere welt! auf solche lapalien zu achten. wie soll friede in der welt herrschen, wenn wir uns so banal verzetteltn....jeder der für den frieden eintritt, egal welchen aussehen und kultur, soll seine bühne haben....und eine wertschätzung für eine andere kultur soll immer noch gültigkeit haben....dreatlocks for white and black......wie es euch gefällt...
Um sich in den Olymp künstlicher Aufregung und verlogener Empörung zu katapultieren, könnte sich die unermüdlich eifernde Schar der Beckmesser der zahllosen „kulturellen Aneignungen“ zuwenden, die in fast allen Museen der Welt zu bewundern sind.

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