Aufruf der IG Metall
Am Montag flächendeckender Warnstreik bei Volkswagen

| Redaktion 
| 01.12.2024

Schwächelnde E-Autos und Gewinneinbußen, das Eingeständnis "jahrzehntelanger struktureller Probleme" oder ein milliardenschweres Sparprogramm: Der Führungsriege von Volkswagen mangelt es derzeit nicht an Herausforderungen. Am Samstag verstrich die Frist für eine neue Einigung zwischen Konzern und Gewerkschaft ergebnislos, sodass die IG Metall für Montag umfassende Streiks angekündigt hat.

Mit dem 30. November endete auch die sogenannte Friedenspflicht, die Warnstreiks bislang verhindert hat. Direkt am darauffolgenden Sonntag kündigte die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) an, dass der "Arbeitskampf startet" und "die deutschen VW-Standorte flächendeckend mit Warnstreiks" überzogen werden sollen. Am Montag, 02. Dezember, sind Arbeiter in allen außer einem Standort dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Lediglich VW in Osnabrück, das zum Flächentarifvertrag der IG Metall gehört und so einen Tarifabschluss vorweisen kann, ist demnach von den Maßnahmen ausgenommen. Details zu den angedachten Uhrzeiten scheint die IG Metall vergleichsweise kurzfristig kommunizieren zu wollen.

Streik "so engagiert wie notwendig"

"Drei Verhandlungen hatte VW die Chance, Werksschließungen und Massenentlassungen vom Tisch zu nehmen – doch das ist nicht passiert. Die entsprechende Antwort wird nun ab Anfang Dezember folgen: Es droht ein Arbeitskampf bei Volkswagen, wie es ihn lange nicht mehr gegeben hat", hatte VW-Haustarifverhandlungsführer Thorsten Gröger bereits vor Ablauf der Friedenspflicht in Aussicht gestellt.

Nun wurde Gröger konkreter: "Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen. Wie lange und wie intensiv diese Auseinandersetzung gehen muss, hat Volkswagen am Verhandlungstisch zu verantworten. Was nun folgt, ist der Konflikt, den Volkswagen herbeirief - wir wollten ihn nicht, aber wir werden ihn so engagiert führen, wie notwendig!"

Streit um Lohn und Garantien

"Wir wollen die Auswirkungen des Warnstreiks auf unsere Kundinnen und Kunden, unsere Partner sowie unsere Industrieanlagen so gering wie möglich halten", wird ein VW-Sprecher unterdessen von der Tagesschau zitiert. Angesichts der grundsätzlich absehbaren Ankündigung eines Warnstreiks habe der Konzern vorab Maßnahmen ergriffen, um eine Notversorgung gewährleisten zu können.

Das Unternehmen respektiere zudem "das Recht der Beschäftigten, an einem Warnstreik teilzunehmen" und gibt diplomatisch zu Protokoll, dass man weiterhin auf konstruktiven Dialog setze. Knapp zusammengefasst soll seitens der Gewerkschaft mehr Lohn sowie eine Beschäftigungs- und Standortgarantie für die etwa 120.000 Beschäftigten in deutschen VW-Werken erstritten werden. Volkswagen dagegen würde Löhne aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage gern kürzen.

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