Einschätzung von Amzell
Amazon: Was Rufus für die Customer Journey der Zukunft bedeuten könnte

| Redaktion 
| 29.07.2024

Die Berliner Amazon-Experten teilen ihre Einschätzung, inwiefern der neue Generative-AI-Bot des Handelsriesen das Einkaufserlebnis von morgen verändern kann, was das für bewährte Werbeformate bedeuten würde und worauf auf Effizienz bedachte Seller künftig achten sollten.

Im Zuge des jüngsten Prime Days hat Amazon – zumindest der US-amerikanischen Kundschaft - einen KI-Assistenten namens Rufus vorgestellt. Dessen Hauptaufgabe soll es fortan sein, User beim Einkauf zu unterstützen und zu beraten. Dazu greift der Generative-AI-Bot auf die Gesamtheit des Amazon-Katalogs inklusive aller hinterlegten Details und kann sich außerdem Userbewertungen zunutze machen, um komplexe und mehrstufige Annahmen zu treffen.

Rufus lernt mit der Zeit, wie es um die facettenreichen Befindlichkeiten der Amazon-Kundschaft bestellt ist und kann so zum Beispiel anhand gezielter Nachfragen beim Zusammenstellen eines passenden Urlaubsoutfits assistieren. Einen Starttermin für Deutschland oder Europa, wo sowohl X als auch Meta zuletzt ihre lieben Schwierigkeiten mit der irischen Datenschutzbehörde hatten, wenn es um die Verknüpfung von KI-Training und Userinhalten geht, ist bislang nicht bekannt.

Gräbt Rufus sogar Google das Wasser ab?

"All das könnte die Customer Journey im E-Commerce verändern und wird Amazons Stellung als Anlaufstelle Nummer 1 und Startpunkt für Produktrecherchen weiter festigen“, blickt Mark Moldenhauer nichtsdestotrotz schon einmal in unsere mögliche Zukunft. Moldenhauer ist Amazon Business Consultant bei Amzell; einer vor fünf Jahren in Berlin gegründeten Agentur, die sich auf Produkt-Performance beim globalen Handelsriesen spezialisiert und Kunden wie Thyssenkrupp (B2C-Sparte) oder Borussia Dortmund unterstützt.

Die nennenswerte Stärkung von Amazons Position würde sich im Falle eines unter vielem Konsumenten akzeptierten Rufus dadurch ergeben, dass anderen Begleitdiensten beim Shopping das Wasser abgegraben wird: Während heutzutage häufig mehrere Google-Tabs und Vergleichsportale nebenher geöffnet sind, soll der KI-Assistent viele Bedürfnisse beim digitalen Einkaufsbummel bündeln.

Werbung: Neue Formate für ein neues System

"Auch wenn Rufus in den USA zum Prime Day im Juli flächendeckend via App vorgestellt wurde, sammelt Amazon weiter Erfahrungen mit dem neuen Tool. Wenn Rufus an Relevanz gewinnt und auch für die europäischen Märkte ausgerollt wird, wird die Plattform wahrscheinlich zur veränderten Beratungssituation passende neue Werbeformate entwickeln und das bestehende Inventar adaptieren und an die neue Situation anpassen“, schildert Mark Moldenhauer.

Bei Amzell geht man also davon aus, dass die bewährten Werbeformate in ein neues Ökosystem integriert werden würden, schließlich stellen sie für Amazon ein über Jahre gehegtes Standbein strategischer wie wirtschaftlicher Natur dar. Ungeachtet dessen sollten sich Unternehmen, die möglichst effizient Produkte über Amazon verkaufen wollen, nicht erst mit der Einführung neuer Werbeformate in gewisser Weise auf Rufus ausrichten.

"Mehr denn je wird es für Markeninhaber auf eine konsistente Datenstrategie ankommen – und darauf, dass sie mit bestmöglichem Feature-Listen, aussagekräftigen Bildern und passgenauem, überzeugendem Content arbeiten. All das wird auch weiterhin auf eine bestmögliche Conversion einzahlen“

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