Netflix's Super-Cashcow
Kleider, Lippenstifte, Spiele, Reisen: Wer neben Netflix vom Hype um Bridgerton profitiert

Netflix hat mit der Serie "Bridgerton" ein neues Phänomen erschaffen, das nicht nur Zuschauerzahlen in die Höhe treibt, sondern auch ein Millionenbusiness aus dem Boden gestampft hat. Die aufwendigen Kostüme und romantischen Szenen inspirieren zahlreiche Branchen, von Mode bis Kosmetik, ihre Produkte unter dem Label "Bridgerton" zu vermarkten.

Seit der Premiere von "Bridgerton" auf Netflix hat die Serie eine riesige Fangemeinde gewonnen. Bis Ende Mai 2024 verzeichnete die Serie laut dem US-Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" beeindruckende 165,2 Millionen gestreamte Stunden, was etwa 45 Millionen einzelnen Zugriffen entspricht. Die Geschichte der wohlhabenden Bridgerton-Familie und ihrer Bemühungen, geeignete Ehepartner zu finden, zieht Zuschauer weltweit in ihren Bann.

Die Begeisterung um "Bridgerton" hat auch die Modewelt erfasst. Marken wie Lacoste, Primark und Stradivarius haben spezielle Kollektionen zur Serie herausgebracht. Diese reichen von eleganter Nachtwäsche bis zu königlicher Tischdekoration und Schreibwaren. Besonders die Kosmetikbranche zeigt sich kreativ: KIKO Milano und die britische Marke Lush haben spezielle "Bridgerton"-Kollektionen auf den Markt gebracht, die von Lippenstiften bis Badebomben alles umfassen.

Diese Unternehmen verdienen mit

Doch der "Bridgerton"-Hype beschränkt sich nicht nur auf Mode und Kosmetik, wie das manager magazin berichtet. Auch die Literatur- und Spielwarenbranche profitiert. Die Bücher der Autorin Julia Quinn erleben durch die Serie einen neuen Boom. TikTok-Videos, in denen Jugendliche die Bücher lesen, tragen zusätzlich zum Erfolg bei. Ravensburg verkauft Puzzles mit "Bridgerton"-Motiven und Hasbro bietet ein "Bridgerton"-Cluedo-Spiel an. Sammelfiguren der Hauptcharaktere sind ebenfalls erhältlich.

Netflix hat durch eine geschickte Lizenzvergabe ein riesiges Geschäftsmodell aufgebaut. Das Unternehmen erhält Lizenzgebühren von den Handelspartnern, schweigt jedoch über deren genaue Höhe. Ein Blick ins US-Markenregister zeigt das Ausmaß des "Bridgerton"-Imperiums: Es umfasst von Haarspangen über Puppenkleidung bis hin zu Vasen eine Vielzahl geschützter Waren und Dienstleistungen.

Bridgerton-Touren

Durch diese umfassende Markenstrategie gelingt es Netflix, die Produktionskosten der Serie schnell wieder einzuspielen. Die zweite Staffel kostete laut "The Sun" mehr als 6 Millionen Dollar pro Folge, und insgesamt soll Netflix fast 170 Millionen US-Dollar in die ersten drei Staffeln investiert haben.

Ein weiteres Highlight der Vermarktung ist die Tourismusbranche. Anbieter wie "Traveling Britain" und "Get Your Guide" bieten Touren zu den schönsten Drehorten der Serie an, was Fans die Möglichkeit gibt, die Welt von "Bridgerton" hautnah zu erleben.

Neue Strategie am gesättigten Streamingmarkt

Insgesamt zeigt das Beispiel "Bridgerton", wie Streaming-Dienste durch geschickte Markenbildung, lang ausgedehnten Pausen zwischen immer neuen Staffeln und umfassende Vermarktung neue Einnahmequellen erschließen können. In Zeiten zunehmender Konkurrenz durch soziale Medien wie TikTok und Instagram ist dies ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg. Die Strategie, exklusive Inhalte nicht nur zu produzieren, sondern auch intensiv zu vermarkten, könnte für Netflix und andere Streaming-Dienste der Schlüssel sein, um sich in einem zunehmend gesättigten Markt zu behaupten.

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