Zum totlachen
Prächtige Verkäufe: Der Galgenhumor des Wiener Bestattungsamts

| Natalie Oberhollenzer 
| 09.05.2024

Plüsch-Sensenmann, Sarg-Luftmatraze und Friedhofs-Legosets: Die Fanartikel der Bestattung Wien ist über die Landgrenze hinaus bekannt für ihre witzige-morbiden, skurrilen Fanartikel.

Der Tod ist ein Wiener, heißt ein altes Sprichwort. Den Bewohnern der österreichischen Bundeshauptstadt wird seit jeher eine ganz eigene Beziehung zum Sensenmann nachgesagt. So ist es auch bei der Bestattung Wien. Das Amt der Stadt, in der oftmals von „schönen Leichen“ gesprochen wird, punktet mit einem sehr unverkrampften Zugang zum Thema Sterben.

Der legendäre Zentralfriedhof, längst eine touristische Attraktion und von heimischen Musikern gerne besungen, beherbergt auch ein Bestattungsmuseum samt Shop. Dieser hat es wegen seiner spaßigen Produkte zu kultiger Bekanntheit geschafft. Seit 2018 sind die Artikel auch im Online-Shop erhältlich und werden an Fans der Ware in Länder auf der ganzen Welt verkauft. Mit den Erlösen kann das Museum zu einem großen Teil finanziert werden.

Etwa mit der "All in Badekollektion", bestehend aus Handtuch mit Sargaufdruck, Sarg-Luftmatratze und Badetasche mit dem Maskottchen der Firma, dem kleinen Sensenmann Quiqui, der süße Wiener Tod, darauf:

© Bestattung Wien

Das Maskottchen als Plüschtier ist ebenfalls ein Verkaufsschlager:

© Bestattung Wien

Ebenso die Büchertasche...

© Bestattung Wien

... der Turnbeutel mit der Aufschrift "Ich turne bis zur Urne":

© Bestattung Wien

...und die vielen Sets aus Klemmbausteinen, hier im Bild der historische Leichenwagen:

© Bestattung Wien

Neu im Sortiment ist mexikanisch angehauchte Tragetasche mit kessem Spruch:

© Bestattung Wien

Bei diesem Zigaretten-Etui wird der wirtschaftliche Aspekt vom Sterben hervorgehoben:

© Bestattung Wien

Die Souvenirs aus dem Shop würden der Marketingabteilung des Unternehmens zufolge Menschen auch dabei helfen, Ängste vor dem Thema zu nehmen. Schließlich helfe Humor dabei, mit Tabuthemen umzugehen. Pietätlosigkeit habe man sich in den Jahren noch nicht vorwerfen lassen müssen, schon gar nicht von den Wienern selbst. Denn für die Bewohner der Stadt ist es Usus, dem Tod mit einem Augenzwinkern zu begegnen. 

 

 

 

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