Infrastrukturporgramm
Stärkere Schiene, schönere Bahnhöfe: DB investiert 16 Milliarden Euro

| Redaktion 
| 29.04.2024

Um sowohl Kapazität als auch Qualität des eigenen Angebots zu verbessern, hegt die Deutsche Bahn bis 2030 Modernisierungspläne „in einem nie dagewesenen Umfang“. Allein in diesem Jahr sollen rund 1000 Bahnhöfe in der Bundesrepublik von den Bemühungen profitieren.

Auch außerhalb streiklastiger Wintermonate ist vermutlich nichts an der Deutschen Bahn so zuverlässig wie die Kritik an ihr. Allerdings wollen wir an dieser Stelle nicht weiter an jemandem herummäkeln, der offenkundig um Verbesserung bemüht ist: Am Donnerstagmorgen hat das Unternehmen ein "umfassendes Infrastrukturprogramm für mehr Kapazität und Qualität“ angekündigt und vorgestellt.

Ein bis 2030 ausgelegtes Programm rückt das bestehende Schienennetz und diverse Bahnhöfe in den Mittelpunkt der Bemühungen. Es beinhaltet neben der Generalsanierung von besonders wichtigen Verkehrskorridoren auch die allgemeine Instandhaltung und Maßnahmen zur weiteren Digitalisierung.

Auf diese Weise soll das "hoch belastete Schienennetz in diesem Jahrzehnt zu einem Hochleistungsnetz“ werden, wobei die Deutsche Bahn darauf baut, dass modernere Anlagen die infrastrukturbedingten Störungen und erweiterte Überholoptionen zusätzliche Flexibilität gewährleisten. Innerhalb der nächsten sechs Jahre will die DB so insgesamt über 4000 Streckenkilometer erneuern und modernisieren.

Was ist für dieses Jahr geplant?

Besagte Generalsanierung stark befahrener Korridore soll noch 2024 ihren Anfang nehmen und sich insbesondere auf die Riedbahn zwischen Frankfurt / Main und Mannheim fokussieren; die Strecken Hamburg – Berlin und Emmerich – Oberhausen folgen kommendes Jahr.

Innerhalb der nächsten acht Monate will die Deutsche Bahn bestehende Infrastruktur abseits der generalsanierten Hochfrequenzstrecken zudem "in einem nie dagewesenen Umfang“ modernisieren: 2000 Gleiskilometer, 2000 Weichen und 150 Brücken stehen auf der To-Do-Liste.

Gleisbauarbeiten an der Riedbahn in Mannheim (Bild: Deutsche Bahn AG / Uli Planz)

Darüber hinaus dürfen sich rund 1000 Bahnhöfe über Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen freuen; darunter die Hauptbahnhöfe in Duisburg, Dresden, Hannover, Ulm, München oder Frankfurt. Neben einem insgesamt attraktiveren Erscheinungsbild der Gebäude und verbesserter Nachhaltigkeit geht es dem Unternehmen dabei auch um barrierefreie Zugänge, zusätzlichen Wetterschutz oder optimierte Fahrgastinformation.

Schienen- und Bahnhofsmaßnahmen zusammengerechnet geht die Deutsche Bahn allein 2024 von Investitionen in Höhe von 16,4 Milliarden Euro aus.

Neue Jobs für Zwei- und Vierbeiner

Die Digitalisierung im Kontext des vorgestellten Programms scheint vorrangig unternehmensinterne Aspekte zu betreffen. Weitere Strecken sollen mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgerüstet werden, wobei den Hochleistungskorridoren der absehbaren Zukunft besondere Relevanz eingeräumt wird. Bis 2030 soll ein „signifikanter Anteil des Netzes mit ETCS und moderner Stellwerkstechnik“ ausgestattet sein, wovon sich Zugreisende teilweise verkürzte Fahrzeiten versprechen dürfen.

Um diese und weitere Pläne gemäß der selbstgesetzten Frist in die Tat umsetzen zu können, engagiert die Deutsche Bahn in diesem Jahr etwa 5500 neue Mitarbeiter, wobei es sich um ungefähr 3200 Ingenieurs- und Bauüberwachungsfachleute sowie circa 2300 Instandhalter handeln soll. Auch speziell ausgebildete Vierbeiner und ihre Halter können sich auf Einsätze gefasst machen: Artenspürhunde schnüffeln anvisierte Baugebiete vorab nach geschützten Tieren ab.

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