Betriebsrat kritisiert Restrukturierung

SAP-Stellenabbau in Deutschland: Fokus auf Sparmaßnahmen oder strategische Neuausrichtung?

Die Restrukturierung, die unter dem Programmnamen "Next Level Transformation" läuft, wird von Mitarbeitervertretern vor allem als Kostensenkungsmaßnahme interpretiert, wie das Handelsblatt berichtet.

In einer internen E-Mail äußerte der europäische Betriebsrat seine Bedenken bezüglich der fehlenden geschäftlichen Logik und präzisen Informationen über Ineffizienzen seitens des Managements. Die Bezeichnung des Programms als "Next Level Transformation" wird dabei als beschönigende Umschreibung für den Personalabbau betrachtet.

Streitpunkt: Sparmaßnahme oder strategische Neuausrichtung?

Die Mitarbeitervertreter argumentieren, dass die Kürzung der Stellen primär auf Kostenzielen basiert und nicht darauf abzielt, die Qualifikationen der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Insbesondere durch Vorruhestand und Abfindungsprogramme dürften vor allem ältere Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, während der Aufbau neuer Stellen größtenteils außerhalb Europas erfolgen könnte, beispielsweise in Indien.

Obwohl SAP betont, weiterhin in Wachstumsbereiche zu investieren und die Mitarbeiterzahl bis Ende 2024 stabil halten zu wollen, bleiben Zweifel hinsichtlich der Auswirkungen auf die Belegschaftsstruktur und die strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Neuausrichtung trotz Kritik

Trotz der Kritik des Betriebsrats und der Diskussion über die Auswirkungen des Stellenabbaus setzt SAP seine Transformation fort. Neben dem Stellenabbau werden umfangreiche organisatorische Veränderungen vorgenommen, darunter die Einrichtung des neuen Bereichs "Customer Services & Delivery", der Kunden bei der Einführung und Nutzung von Produkten unterstützen soll.

Die Umsetzung dieser Veränderungen zieht sich über Monate hinweg, während SAP gleichzeitig den Fokus auf die Entwicklung von Cloudtechnologie und Künstlicher Intelligenz verstärkt, um sich auf zentrale strategische Wachstumsbereiche zu konzentrieren.

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