PORR verantwortet Neubau in Berlin
Elisabeth-Selbert-Haus: Prestigeprojekt mit Herausforderungen

In geschichtsträchtiger, aber anspruchsvoller Lage entsteht unter Leitung von PORR ein Büro- und Verwaltungsgebäude für den Deutschen Bundestag. Während die Namensgebung des Neubaus in die Vergangenheit blickt, ist durch ein Nachhaltigkeitskonzept ebenso an die Zukunft gedacht.

Straßen in zahlreichen deutschen Städten, Brücken, Schulen, Preise, ein Konferenzraum im Bundesministerium der Justiz oder eine lebensgroße Bronzestatue in ihrer Geburtsstadt Kassel: Die Erinnerung an Martha Elisabeth Selbert wird auch 38 Jahre nach ihrem Tod gewissenhaft aufrecht erhalten. Als "Mutter des Grundgesetzes" gehörte sie zu den lediglich vier Frauen, die 1948 im Parlamentarischen Rat an der Erarbeitung unserer Verfassung teilgenommen hat.

Darüber hinaus ist sie Namenspatin eines Bauprojekts, das die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Auftrag gegeben hat: Offiziell seit letztem Dezember entsteht an der Ecke Unter den Linden / Schadowstraße auf einer Bruttogeschossfläche von rund 13.000 Quadratmetern das neue Elisabeth-Selbert-Haus.

Nachdem es planmäßig Ende 2026 fertiggestellt sein wird, soll das L-förmige Parlamentsgebäude sechs Vollgeschosse sowie ein Untergeschoss umfassen. Circa 200 Büros sollen auf dieser Fläche Platz finden; auch ein großzügiges Foyer, ein geschossübergreifender Luftraum in Innenbereich oder eine skulpturale Wendeltreppe zu den Büroarealen sind angedacht.

Enge und empfindliche Nachbarn

"Das Elisabeth-Selbert-Haus für den Bundestag in Berlin ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutendes und herausforderndes Neubauprojekt. Es erfordert eine Vielzahl von unterschiedlichen Expertisen", schildert Karl‑Heinz Strauss, CEO der zuständigen PORR GmbH & Co. KGaA.

Der deutsche Ableger eines der größten österreichischen Bauunternehmen erwartet vor allem aufgrund der Lage gehobene Ansprüche: Die beengte Situation in der Innenstadt, Nachbargebäude unter Denkmalschutz und ein schwieriger Baugrund stellen die Routiniers vor nicht unbedingt alltägliche Umstände.

Für Strauss sind diese offenbar jedoch eher Chance als Hürde: "Die PORR kann dabei ihr breites Leistungsspektrum besonders gut einsetzen. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben entgegenbringt". Mit kleyer.koblitz.letzel.freivogel hat sich ein in Berlin ansässiges Architekturbüro bereits Ende 2018 in einem Wettbewerb durchgesetzt, bei dem der überzeugendste Entwurf für den Neubau gesucht wurde.

Energiekonzept: Bund mit Vorbildfunktion

Das künftige Büro- und Verwaltungsgebäude für den Deutschen Bundestag unterliegt einem konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Konzept. So sollen Geothermie- und Photovoltaik-Lösungen zu einer regenerativen Energiegewinnung beitragen; eine Zertifizierung nach den Kriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) soll eingeholt werden können.

Insbesondere "Methoden des LEAN Managements und des Building Information Modeling (BIM)" bieten PORR zufolge Sicherheit und optimale Voraussetzungen zum Erreichen dieser Ziele. Sie erlauben eine gleichermaßen ganzheitlich-transparente Abbildung des Projektes und gewährleisten eine wirtschaftliche Realisierung.

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