DSWV-Jahrespressekonferenz: Schwarzmarkt in der Sportwettenbranche
Kampf gegen den Schwarzmarkt: Sportwettenverband fordert bessere Regulierung

| Redaktion 
| 15.02.2024

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) hat bei seiner Jahrespressekonferenz eine kritische Analyse des deutschen Sportwettenmarktes für das Jahr 2023 vorgelegt. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei die Themen Steuereinnahmen, Schwarzmarkt und Spielerschutz.

Bei der Pressekonferenz des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV) standen die aktuellen Herausforderungen des deutschen Sportwettenmarktes im Mittelpunkt. Insbesondere der wachsende Schwarzmarkt und seine Auswirkungen auf den legalen Markt waren Gegenstand intensiver Diskussionen.

Der DSWV präsentierte alarmierende Zahlen, die einen deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen legaler Sportwettenanbieter im Jahr 2023 zeigen - 5,4 Prozent weniger verglichen mit dem Vorjahr. Gleichzeitig wies der Verband auf die zunehmende Attraktivität des Schwarzmarktes hin, der bereits einen bedeutenden Marktanteil für sich beansprucht - etwa die Hälfte der Zeit bei Online-Spielen werde von deutschen Nutzern auf illegalen Seiten verbracht.

Wettmarkt in Deutschland: DSWV drängt auf Regulierungsänderungen für faireren Wettbewerb

DSWV-Präsident Mathias Dahms erklärte, dass der starke Schwarzmarkt legalen Anbietern die Umsätze abgrabe. Der Verband appelliert daher an die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) und fordert eine Neuausrichtung der aktuellen Regulierungspolitik. Ziel sei es, den legalen Markt zu stärken und damit den wachsenden Schwarzmarkt einzudämmen.

Ebenfalls betonte der Verband die Notwendigkeit attraktiver Rahmenbedingungen für regulierte Anbieter, um mit dem umfangreichen Wettangebot des Schwarzmarktes konkurrieren zu können. Gleichzeitig positioniert sich der Verband klar gegen ein Werbeverbot und fordert eine verstärkte Förderung von Spielerschutzmaßnahmen durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Stärkung legaler Anbieter bei gleichzeitig erhöhtem Spielerschutz

Mit der Fußball-EM stünden viele Neueröffnungen von Wettkonten bevor, weshalb es entscheidend sei, Spieler in den legalen Markt zu lenken. Werbung spiele dabei eine zentrale Rolle, so Dahms: "Kein Unternehmen überlebt, wenn es nicht werben darf, und das muss für die Sportwettenanbieter auch weiterhin so bleiben. Für die Spieler bleibt ansonsten der Schwarzmarkt, auf dem es keine Schutzmaßnahmen und Kontrollen gibt."

Die Mitglieder des DSWV bekennen sich auch zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und unterstützen die Helpline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finanziell. Um problematisches Spiel effektiv zu verhindern, sei jedoch eine fundierte Datengrundlage von entscheidender Bedeutung. Der Verband wünscht für diesen Zweck eine regelmäßige, bundesweite Studie zur Spielsuchtproblematik, um langfristige Erkenntnisse zu gewinnen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.

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