Love and Order
Liebe am Arbeitsplatz: Was ist rechtlich erlaubt?

| Redaktion 
| 12.02.2024

Die deutsche Rechtsprechung urteilte in dem Fall anlässlich des Falles Wal Mart relativ klar. Nur in einem Fall darf der Arbeitgeber in amourösen Bedingungen einschreiben.

Wenn Liebe und Arbeit mit dem Recht kollidieren – so oder so ähnlich könnte man den Fall betiteln, als Steve Easterbrook, CEO von McDonald's USA 2019 über eine Beziehung zu einer Mitarbeiterin stolperte und seinen Chefsessel räumen musste. Dieser Vorfall, der eher einer Seifenoper als der Unternehmenswelt zu entstammen schien, warf ein grelles Licht auf die Grenzen zwischen privatem Glück und beruflichen Pflichten. In den USA mag ein solcher „Code of Conduct“ a la Wal Mart,  der die Herzen ebenso reglementiert wie die Köpfe, kaum überraschen. Doch wie steht es um solche amourösen Vorschriften in Deutschland?

Hierzu bietet der Fall Wal-Mart eine lehrreiche Episode. Zur Zeit, als der US-Riese in Deutschland vertreten war, wollte das Unternehmen seinen „moralischen Kompass“ auf den deutschen Arbeitsmarkt übertragen. Das Unternehmen, bekannt für seine strengen Arbeitsvorschriften, wollte Beziehungen am Arbeitsplatz verbieten, was zu einem Aufschrei in der Öffentlichkeit und einem gerichtlichen Nachspiel führte. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf fällte ein Urteil, das in seiner Deutlichkeit selten ist: Ein Verbot von Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz verletze die Grundrechte der Menschenwürde und der persönlichen Freiheit.

Herzensangelegenheiten am Arbeitsplatz

Die deutsche Rechtsprechung unterstreicht damit die Überzeugung, dass das Privatleben der Angestellten, ihre Liebe und Leidenschaften, nicht am Firmeneingang abgegeben werden müssen. Das Arbeitsverhältnis, so das Gericht, dürfe nicht die Freiheit beschneiden, Beziehungen zu wählen – sei es aus Liebe oder Freundschaft. Diese Haltung bewahrt ein Stück Menschlichkeit in der oft nüchternen Arbeitswelt.

Doch was bedeutet das für die romantisch Verstrickten unter den Bürotischen? Die deutsche Rechtslage erlaubt Herzensangelegenheiten am Arbeitsplatz, zieht jedoch klare Linien, wenn der Betriebsfrieden gestört wird. Hier darf der Arbeitgeber eingreifen, insofern, als er darauf hinwirkt, dass die Beziehung die Arbeit nicht beeinträchtigt.

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