Viertagewoche im Praxistest mit wissenschaftlicher Begleitung
"100-80-100"-Arbeitsmodell im Visier der Forschung

Die Debatte um die Zukunft der Arbeitswelt erreicht einen neuen Meilenstein, da 45 Unternehmen und Organisationen in Deutschland ein Pilotprojekt zur Viertagewoche gestartet haben.

Neben den bereits etablierten Trends wie mobilem Arbeiten und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) steht die Viertagewoche im Fokus dieser Initiative. Der Großteil der teilnehmenden Unternehmen hat den Praxistest am Montag begonnen.

Das Besondere an diesem Pilotprojekt ist die wissenschaftliche Begleitung, die von der renommierten Universität Münster übernommen wird. Die Initiative wurde von der Unternehmensberatung Intraprenör ins Leben gerufen und arbeitet in Kooperation mit der Organisation "4 Day Week Global". Ziel ist es, die Auswirkungen der Viertagewoche auf die Arbeitsorganisation, Zufriedenheit der Mitarbeiter und das Stressniveau zu erforschen.

Erfahrungsaustausch: Monatliche Treffen und digitale Chaträume

Die teilnehmenden Unternehmen, darunter Vertreter verschiedener Branchen wie IT und Technologie, Handwerk und Industrie, haben die Möglichkeit, in monatlichen Austauschterminen sowie in digitalen Chaträumen ihre Erfahrungen zu teilen und ihre Modelle zu optimieren. Das von Intraprenör vorgegebene Modell "100-80-100" fordert 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit bei voller Bezahlung.

Die Viertagewoche ist nicht nur ein interessanter Ansatz für die Arbeitszeitgestaltung, sondern bietet auch Potenzial zur Verbesserung der Work-Life-Balance und zur Bindung sowie Gewinnung von Mitarbeitern ist sich . Markus Nölker, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Nacura in Paderborn, betonte die Bedeutung dieser beiden Argumente für sein Unternehmen gegenüber dem ORF/DPA.

Flexibles Rotationsmodell für Kundenunterstützung

Nacura hat sich entschieden, mit vier Teams zu arbeiten, die zu unterschiedlichen Zeiten agieren. Drei Teams sind von Montag bis Donnerstag im Dienst, während das vierte Team von Dienstag bis Freitag arbeitet. Dieses Rotationsmodell ermöglicht es dem Unternehmen, an jedem Werktag Kundenunterstützung anzubieten und gleichzeitig den Mitarbeitern ein verlängertes Wochenende zu ermöglichen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland mit der Einführung der Viertagewoche etwas spät dran. Dennoch haben bereits 15 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Umstellung zum Jahreswechsel vollzogen, während 20 Prozent einen Start am 1. März planen.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts verspricht wertvolle Einblicke in die Auswirkungen der Viertagewoche auf die Arbeitswelt. Mit dem Fokus auf Arbeitsorganisation, Mitarbeiterzufriedenheit und Stressniveau wird erwartet, dass die Ergebnisse wegweisend für zukünftige Diskussionen über alternative Arbeitszeitmodelle sein werden.

Die bekannte Journalistin und Bestseller-Autorin Nena Brockhaus hat zu dieser Debatte jetzt schon eine klare Meinung, wie sie in einem LinkedIn-Post ausführte.

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