Vielen typischen Endverbrauchern ist Everphone womöglich kein Begriff – im Unternehmenskontext konnte sich das in Berlin ins Leben gerufene Startup seit 2016 jedoch erfolgreich "als Pionier und führender Device-as-a-Service-Anbieter" hervortun. Everphone ermöglicht Firmen, mobile Geräte für das eigene Personal zu mieten und übernimmt obendrauf Konfiguration, Verteilung oder Verwaltung der Devices, wodurch insbesondere IT-Abteilungen Entlastung genießen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Everphone einen Umsatz von etwas über 75 Millionen Euro und konnte ein EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization) von 30 Millionen Euro vorweisen, was einer Verdopplung gleichkommt. Nichtsdestotrotz hat das Unternehmen bisher keine Profitabilität erreicht. Diese gehört, genau wie die weitere Umsatzsteigerung und die Vorbereitung auf eine Internationalisierung, zu den derzeit wichtigsten Punkten der Everphone-eigenen To-Do-Liste.
Neue Geldgeber an Bord
Die Voraussetzungen zum Erreichen dieser Ziele haben sich bereits früh im neuen Jahr definitiv verbessert, denn Everphone konnte "neue hochkarätige Finanzierungsanbieter" von der rosigen Zukunft des Unternehmens überzeugen: Citigroup, Phoenix Insurance und KfW sind ab sofort als Geldgeber an Bord.
Darüber hinaus bescheren eine Series-D-Finanzierungsrunde von Capnor und ihrem Partner Calista oder weiteres Engagement von Bestandsinvestoren frisches Eigenkapital; auch Cadence Growth Capital und Everphone-Gründer Jan Dzulko haben ihren Optimismus auf diese Weise noch einmal unterstrichen. Zu den bisherigen Investoren der Berliner zählen signal ventures, ApolloCpaital, T.Capital oder Alleycorp.
Raphael Dörling, Leiter der Citi Commercial Bank in Deutschland, erklärt zur Entscheidung pro Everphone: "Wir freuen uns, mit einer maßgeschneiderten Finanzierungslösung dem Wachstum von Everphone mehr Potenzial zur Entfaltung zu geben. Citis weltweite Aufstellung und große Erfahrung mit schnell skalierenden digitalen Unternehmen passen hervorragend, um die Herausforderungen von Everphones weiterem Wachstum, vor allem auch international, zu meistern."
Finanzierungsvolumen klettert auf 270 Millionen Euro
"Citi bietet einen flexiblen ABS-Kredit, der es Everphone ermöglicht, sowohl Mietzahlungen als auch Restwerte von Mobiltelefonen zu finanzieren", führt Sebastian Walf, Head of EMEA bei Asset Backed Securities, aus. "Die Verbriefungsfinanzierung geht Hand in Hand mit einem Inventarkredit, um eine nahtlose Finanzierungslösung für Everphone bereitzustellen."
Den Berlinern zufolge verdoppelt sich das eigene Finanzierungsvolumen durch die neuen Investoren auf 270 Millionen Euro. "Unser nächstes Ziel ist nun, die 100 Million Euro Umsatzgrenze zu erreichen", blickt Jan Dzulko zuversichtlich nach vorn. Die bereits angedeutete Internationalisierung von Everphone soll sich zudem nicht auf den europäischen Markt beschränken und auch die Vereinigten Staaten umfassen.
Deshalb fließt ein "Großteil des Kapitals" voraussichtlich in die Expansionspläne, für die planmäßig bis zu eine Million weitere Endgeräte erforderlich werden dürften. Ferner sollen die API-Fähigkeiten des Unternehmens zur Bereitstellung von Business Intelligence- und ESG-Daten ausgebaut werden. Aktuell beschäftigt Everphone etwa 300 Personen, die neben dem Hauptsitz in Berlin auch in München und Miami zu Werke gehen.
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