Als Vermarkter der RTL-Gruppe wird Ad Alliance vor allem mit Bewegtbildformaten assoziiert, laut Eigenangabe zeichnen die Kölner jedoch auch für die entsprechenden Geschicke von derzeit 93 Print-Titeln verantwortlich. Insofern geht es kaum als Überraschung durch, dass sich ihre erste Studie des noch jungen Jahres mit dem bedruckten Papier und seiner Wirkung in einer zunehmend digital stattfindenden Welt befasst.
Die Durchführung der Erhebung namens "Print-Lovestory" ist in einen qualitativen und einen quantitativen Part aufgeteilt worden. In ersterem wurde die mengentechnisch nicht näher bestimmte Leserschaft von sieben Publikationen (unter anderem Stern und Brigitte) in Tiefeninterviews zu ihrem Leseverhalten befragt. Auf quantitativer Ebene sind über 600 Menschen befragt worden, die im letzten halben Jahr mindestens einmal einen der untersuchten Titel gelesen haben.
GenZ genießt schweifende Gedanken
Als Kernergebnis der Studie präsentiert Ad Alliance, dass Printmedien heutzutage bewusster denn je als Mittel zu einer Art "Digital Detox" genutzt werden. Im Gegensatz zu endlosen Timelines liefern entsprechende Produkte klar definierte Anfangs- und Endpunkte und somit "einen verlässlichen Rahmen, Inspiration und neue Perspektiven". Passend dazu setzen 78 Prozent der Befragten das Lesen von Zeitschriften mit Entspannung gleich; 73 Prozent definieren sie sogar als "ein Stück Lebensqualität".
Auf den ersten Blick überraschend mutet an, dass eben diese Faktoren auch unter der sogenannten GenZ hoch im Kurs zu stehen scheinen. Allein durch ihre physische Erscheinung haben Zeitschriften "aus Sicht der Jugendlichen eine völlig eigene Art" und erfreuen 79 Prozent der jungen Befragten durch ihren gezielten Kontrast zur Social-Media-Hektik, der es erlaubt, "die Gedanken schweifen zu lassen".
Raum für wirkungsvolle Botschaften
Immerhin noch 70 Prozent von ihnen stimmen der These zu, dass Zeitschriftenlesen entspannend ist. Ad Alliance zufolge fungieren Zeitschriften im entsprechenden Alterssegment sogar als eine Art Statussymbol, da "man sich ein bisschen schlauer vorkommt, wenn man eine Zeitschrift in der Hand hat."
"Als Crossmedia-Vermarkter wissen wir um die Bedeutung von Print und welche entscheidende Rolle die Gattung spielt - vor allem als 'Veredler' von Kampagnen", schildert Ad-Alliance-CMO Lars-Eric Mann, ehe er mit dezentem Verweis aufs eigene Angebot eine Lanze für das klassische Medium bricht: "Zeitschriften erhalten eine hohe und ungeteilte Aufmerksamkeit und eine intensive Nutzung. Sie inspirieren und sind Rückzugsmomente aus dem Overflow digitaler Inhalte, hier wird gezielt auf jegliche Second Screen Nutzung verzichtet - beste Voraussetzungen für wirkungsvolle Botschaften."
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