Schufa-Kompass: Ratenkredite steigen rasant an

| Natalie Oberhollenzer 
| 06.09.2023

„Buy Now Pay Later“-Trend lässt Kleinkreditverträge in die Höhe schnalzen

Im Jahr 2022 stieg die Zahl der neuen Ratenkreditverträge laut Schufa-Daten von 7 auf 9,1 Millionen - ein Anstieg von 30 Prozent. Der Langzeittrend zeigt, dass weniger Menschen immer mehr Kredite aufnehmen. Laut dem Schufa Risiko- und Kredit-Kompass tendieren Verbraucher verstärkt zu Kleinkrediten. Tatsächlich sind 42% aller neuen Ratenkredite in Deutschland nun unter 1.000 Euro. Dabei erhöhte sich die Zahl dieser Kleinkredite 2022 um 90 Prozent von 2 auf 3,8 Millionen. Ein Großteil dieses Anstiegs resultiert aus der Zunahme von „Buy Now Pay Later“-Angeboten im Online-Shopping.

Bis Ende 2022 stieg die Zahl der laufenden Kleinkredite unter 1.000 Euro besonders bei den 20- bis 39-Jährigen, mit einem Spitzenwachstum von 58,5 Prozent bei den 20- bis 24-Jährigen. Jüngere Verbraucher schätzen den kreditbasierten Online-Kauf, bei dem sie entweder sofort oder in Raten bezahlen können. Ole Schröder von SCHUFA warnt jedoch, dass solche Angebote ein Risiko bergen können, da viele Kleinkredite schnell zu finanziellen Schwierigkeiten führen können. Er betont die Notwendigkeit finanzieller Bildung und verantwortungsbewusster Kreditvergabe.

Bonitätsprüfungen nun auch bei kleinen Summen

Die kommende EU-Verbraucherkreditrichtlinie wird auch für „Buy Now Pay Later“-Produkte sowie Kredite unter 200 Euro Bonitätsprüfungen erforderlich machen. Schufa unterstützt diese Regelung, wie Ole Schröder bestätigt.

Neben dem sprunghaften Anstieg der Kleinkredite 2022 hat auch die Anzahl der Kredite über 1.000 Euro zugenommen - von 5 auf 5,3 Millionen. Während die durchschnittliche Summe der Kleinkredite sank, stieg die Durchschnittssumme größerer Kredite an, was wahrscheinlich mit Preissteigerungen zusammenhängt.

www.schufa.de

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