Warum die Gen Z so gestresst ist

| Natalie Oberhollenzer 
| 24.07.2023

Neben den Nachwehen von Corona, dem Ukraine-Krieg und dem Klimawandel setzt die sogenannte Arbeitsintensivierung den jungen Menschen zu.

Es wird gebetsmühlenartig wiederholt – was dazu führt, dass viele von uns es schon gar nicht mehr hören können: Die Gen Z hat unter großem psychischen Stress zu leiden. Die Gründe sind Corona, der Ukrainekrieg und der Klimawandel. Was dabei oft vergessen wird, sind andere, nicht minder wirkmächtige Ursachen, die Arbeitswelt betreffend. Stichwort Arbeitsintensivierung. Ausgelöst durch die Digitalisierung, die Flexibilisierung der Arbeit und das Verschwimmen von beruflichen und privaten Grenzen steigt der Druck. Das Phänomen erklärt Klaus Hurrelmann, Professor für Öffentliche Gesundheit an der Hertie School in Berlin, in der Wirtschaftswoche.

Zu viel Autonomie?

Der Leipziger Arbeitspsychologe Hannes Zacher führt den Gedanken weiter aus: „Berufliche Autonomie kann auch überfordern“, sagt er, etwa dann, wenn die Anzahl an Möglichkeiten und Herangehensweisen an ein Projekt schier unendlich ist, und die Notwendigkeit zur ständigen Entscheidung in Stress umschlägt. Das betreffe die jüngere Generation in stärkerem Ausmaß, auch deswegen, weil sie nicht über die Gelassenheit von erfahrenen Beschäftigten verfügen.

Nicht alleine lassen

Allein lassen sollte man die beruflichen Neueinsteiger mit dem Druck keinesfalls, warnen die Experten. Vielmehr sollten Arbeitgeber diese Sorgen ernst nehmen und als Bereicherung verstehen. Wichtig sei ein ständiger Austausch mit der Führungsriege, ob mit jung oder alt. Ein offener Führungsstil, mit dem Blick auf jeden Einzelnen helfe gestresste Neulinge mit gelassenen Routiniers zusammenzubringen.

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