Preis-Hammer: Netflix will die Basic-Abos abschaffen

Der Streaming-Riese spielt offenbar mit dem Gedanken sein kostengünstigstes Angebot abzuschaffen, nach Kanada könnte Deutschland folgen.

Manche Nutzer:innen würden diesen Schritt wohl als geniale Geschäftsstrategie bezeichnen, während er für andere eher einer Unverschämtheit gleicht. Wie man es auch nennen möchte, Fakt ist: Der Streaming-Anbieter Netflix nimmt weitere Änderungen vor. Der erste Schritt war das Aus für das Account-Sharing (LEADERSNET berichtete), wie CTV News bekannt gibt, plant Netflix die Abschaffung des Basis-Abos.

Das bedeutet Interessent:innen, die sich für ein Netflix-Abo anmelden möchten, können die kostengünstige Option gar nicht mehr auswählen und mehr noch: Bestehende Abonennt:innen sollen zukünftig vor die Wahl gestellt werden. Sie müssen sich in "naher Zukunft" zwischen dem günstigen Basis-Abo mit Werbung sowie weiteren Einschränkungen oder dem teureren Standard-Abo mit uneingeschränkter Content-Auswahl entscheiden. Als Proband für dieses Projekt wurde Kanada ausgewählt, wie es allerdings heißt wird sich der Streaming-Anbieter nicht darauf beschränken wollen.

Die Qual der Wahl

Während sich die Kosten für das werbefreie Basis-Abo in Kanada bisher auf 9,99 kanadische Dollar beliefen, würde das Standard-Abo bereits 16,49 Dollar kosten. Das Basis-Abo samt Werbung würde auf 5,99 Dollar kommen. Hier sollen pro Stunde etwa vier bis fünf Minuten Werbung angezeigt werden, außerdem sollen nicht alle Serien oder Filme zur Verfügung stehen. Wie es weiters heißt, soll bei einigen Inhalten sogar die Downloadfunktion fehlen.

Nutzer:innen die Netflix weiterhin wie bisher "konsumieren" möchten, müssten also dazu bereit sein rund 6,50 Dollar pro Monat mehr auszugeben, um das Standard-Abo nutzen zu können. Die Idee hinter der Abschaffung des Basis-Abos soll einerseits die Hoffnung auf eine weitere Einnahmen sein und andererseits das Interesse an der werbefinanzierten Abo-Option steigern.

Zweiter Anlauf für Werbemodell

Wie das Newsportal t3n berichtet, war der Start dieser Abo-Version eher holprig, da der Preisunterschied nicht allzu hoch zwischen den Optionen war. In Deutschland wurde das Netflix-Abo mit Werbung bereits im November des Vorjahres eingeführt. Auch hierzulande war es lediglich um drei Euro günstiger als das Basis-Abo.

Mit der Abschaffung der Basis-Variante könnten die Karten nun neu gemischt werden. Während sich die Kosten für das Werbe-Abo auf 4,99 Euro belaufen, würde das Standard-Abo bereits auf 12,99 Euro kommen. Das bedeutet, dass der Preisunterschied zwischen den Abo-Modellen also bereits satte acht Euro ausmacht. Sollte dieser Test in Kanada erfolgreich sein, könnten diese Änderungen auch in weiteren Ländern erfolgen, denn auch das Account-Sharing-Verbot von Netflix feierte in Kanada schließlich Premiere.

www.netflix.com

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