Die Zeit des klassischen Telefonanschlusses in Deutschland ist endgültig vorbei. Laut dem "Festnetz-Monitor" des Vergleichsportals Verivox ist die Nutzung stationärer Anschlüsse im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent rückläufig. Vor allem viele junge Menschen kehren dem Festnetz den Rücken, das zu Corona noch einmal eine Renaissance erlebte.
"Das Corona-Hoch ist vorbei"
"Das Corona-Hoch ist vorbei, der Festnetzanschluss fällt wieder in sein klassisches Umfeld zurück. Der Rückgang betrifft alle Bereiche und ist nicht nur unter Stadtbewohnern oder bei jüngeren Menschen messbar. So hat sich nach Corona auch die Nutzung privater Telefonanschlüsse für berufliche Zwecke mehr als halbiert", so Verivox-Experte Jens-Uwe Theumer.
Die Daten bestätigen das. In den vergangenen beiden Jahren stieg die Festnetz-Nutzung junger Menschen zwischen 18 und 29 Jahren stetig – nun sinkt die Quote in dieser Altersgruppe. Nur noch 48 Prozent der unter 30-Jährigen haben einen stationären Anschluss zum Telefonieren. Im vergangenen Jahr sagten das 70 Prozent – das bedeutet einen Rückgang um fast ein Drittel.
Befragt nach den Nutzungsgründen der klassischen Telefonie sagen zwei Drittel, der Anschluss sei im Internetvertrag enthalten und koste nichts extra. 39 Prozent der Deutschen werden auf dem Anschluss angerufen und behalten ihn deshalb – der zweithöchste Wert. Jeder Dritte sagt, er oder sie sei das Telefonieren im Festnetz "so gewöhnt".
Stadt-Land-Gefälle nachgewiesen
Etwas weniger Menschen als 2022 monieren eine unzureichende mobile Netzversorgung: Statt 16 Prozent im Vorjahr sagen jetzt nur noch zehn Prozent, sie telefonierten über ihren stationären Anschluss, weil das Handynetz zu Hause "zu schlecht" sei. Dorfbewohner beklagen mangelhafte mobile Verbindungen mehr als doppelt so häufig wie Bewohner von Großstädten. Allerdings gibt ein Drittel der Deutschen an, auf den stationären Anschluss verzichten zu können, wenn das Handynetz stabil genug für alle Anwendungen wäre. Ein weiteres Drittel würde den Festnetzanschluss nicht benötigen, wenn Flatrates für mobiles Internet günstiger wären.
Altersübergreifend sagen 27 Prozent, der Kombianschluss aus Telefon und Internet sei in keinem Fall verzichtbar - ältere Menschen ab 70 Jahren stimmen dieser Aussage allerdings doppelt so häufig zu wie jüngere bis 30 Jahre. Deutlich mehr Frauen als Männer sagen, sie könnten "gar nicht" auf den festen Telefonanschluss verzichten, unabhängig vom Alter (32 zu 22 Prozent).
www.verivox.de
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