Forscher:innen der Arizona State University haben herausgefunden, dass Fotovoltaik-Kraftwerke unfruchtbare Böden in wertvolles Ackerland umwandeln können. Hierfür sollen die Solarmodule wie Sonnenschirme funktionieren: Sie schützen das darunter befindliche Land, sodass sich dort die biologische Bodenkruste erneuern und wachsen kann. Darunter versteht man Gemeinschaften lebender Organismen. Zu diesen Mikroben gehören Cyanobakterien, Grünalgen, Pilze, Flechte und Moose. Sie kommen selbst in ariden und semiariden Ökosystemen vor, etwa in der Sonora-Wüste in Arizona und Kalifornien, die mit 320.000 Quadratkilometern fast so groß ist wie Deutschland (358.000 Quadratkilometer).
Klimawandel zerstört Bodenkrusten
Biologische Bodenkrusten spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Bodengesundheit und der Balance von Ökosystemen, aber sie werden zunehmend belastet. Menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und die Nutzung von Geländefahrzeugen können zum Abbau der Krusten führen. Der Klimawandel belastet sie zusätzlich. ASU-Forscher Ferran Garcia-Pichel will die Flächen unter den Modulen nutzen, um Baumschulen aufzubauen. Pflanzen wirken der Erosion entgegen und sorgen für ein ausgewogenes mikrobielles Leben in der oberen Bodenschicht. Die so erzeugten biologischen Bodenkrusten lassen sich nutzen, um zerstörte Flächen zu regenerieren.
In einem dreijährigen Feldtest auf dem Gelände einer Solarfarm in der Sonora-Wüste haben Garcia-Pichel und seine Student:innen bewiesen, dass das Konzept funktioniert. Das "Crustivoltaics" genannte Verfahren hat in der Testphase für eine Verdoppelung der Krustenmasse gesorgt, die die Forscher:innen ernteten und an anderer Stelle zur Bodenreparatur nutzten. Wenn nicht die besamte Biomasse abgetragen wurde, erholten sich die Flächen unter den Solarmodulen innerhalb von einem Jahr.
Könnte auch zur Luftverbesserung beitragen
Laut Garcia-Pichel könnte die Nutzung der drei größten Solarparks in Maricopa County, Arizona, als Baumschulen ein kleines Unternehmen in die Lage versetzen, alle brachliegenden landwirtschaftlichen Flächen innerhalb des Landkreises, die sich über mehr als 70.000 Hektar erstrecken, in weniger als fünf Jahren zu verjüngen. Neben vielen Vorteilen für die Umwelt könnte diese Zusatznutzung von Solarparks die Staubbelastung in der Luft der Metropolregion Phoenix erheblich verringern, heißt es.
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