Twitter-Chef Elon Musk schafft die alten blauen Häkchen zum 20. April dieses Jahres ab. Dieses Datum ist bereits aus einer ganzen Reihe von öffentlichen Aktivitäten bekannt. Es handelt sich dabei anscheinend um eine Bezugnahme auf einen nicht offiziellen Feiertag für die Cannabis-Kultur. Laut Musks Ex-Partnerin, der Musikerin Grimes, soll er das jedoch erst vor einigen Jahren herausgefunden haben. Am 20. April will der Mikroblogging-Service jedenfalls innerhalb des bestehenden Überprüfungssystems gegen Korruption und Ungleichheit vorgehen.
Blaue Häkchen werden Ware
Das Entfernen der Häkchen von Accounts, die Musk nicht gefallen, scheint auch etwas mit Boshaftigkeit zu tun zu haben. Das gilt vor allem für Herausgeber und Verlage, die Musk für voreingenommen oder unverhohlene Kritiker hält. Tatsächlich gehören zu den wenigen Accounts, die ihr blaues Häkchen schon am 1. April verloren, die New York Times, die Musk als "Propaganda" bezeichnet hatte. Der neue CEO hat das Entfernen der Häkchen von Altkonten zudem als "glorreich" betitelt. Sie dürften jedoch laut Experten längst nicht so problematisch sein, wie es Musk darstellt.
Damit wird auch der wahrgenommene Wert negiert, den Musk mit dem Verkaufen des blauen Hakens für acht Dollar anbietet. Er war lange bei Berühmtheiten eine Art Statussymbol. Jeder kann sich das begehrte blaue Häkchen jedoch jetzt kaufen und damit wird es in diesem Kontext auch bedeutungslos. Dabei kommt es jedoch auch zu keiner ernsthaften Überprüfung. Twitter verlässt sich dabei nur auf die Fähigkeit der User zu bezahlen. Musk geht davon aus, dass damit echte Menschen innerhalb der App hervorgehoben werden.
Twitter Blue hat nur 600.000 User
Diese Entwicklung spiegelt sich bisher auch in den Zahlen des Premium-Dienstes "Twitter Blue" wider. Laut aktuellen Zahlen verfügt Twitter hier derzeit über rund 600.000 zahlende User. Das entspricht 0,24 Prozent aller Nutzer. Nur rund 4,3 Prozent der Inhaber von Konten mit blauen Häkchen sind nach der ersten Drohung von Musk aktiv geworden. Nächste Woche wird Twitter seinen neuen Push-Algorithmus implementieren. Die einzigen Tweets in den Feed-Empfehlungen bei "Für dich" werden dann von zahlenden Abonnenten stammen. Laut Studien twittert das Gros der User jedoch nie. Diese Tatsache hat auch Musk selbst eingeräumt. Änderungen bei Erweiterungen dürften daher eher bedeutungslos sein.
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