Home-Office weckt die Lust der Deutschen auf Aktien

| pte 
| 29.03.2023

2020 haben fünf Prozent der arbeitenden Bevölkerung erstmals in Wertpapiere oder Fonds investiert.

Die verstärkte Home-Office-Nutzung im Corona-Jahr 2020 hat die Zahl der Aktionäre in Deutschland deutlich gesteigert. Rund fünf Prozent der arbeitenden Bevölkerung haben zu dieser Zeit erstmals eine Aktie gekauft oder in einen Fonds investiert – laut einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ein ungewöhnlich starker Anstieg.

Geringverdiener investieren

Laut der Datenauswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) besaßen 2020 besaßen rund 23 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Aktien. Selbst bei Berücksichtigung des unterschiedlichen Aktienbesitzes nach Geschlecht, Herkunft und Einkommen, hatten 2020 im Home-Office Tätige eine um 5,7 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit, Aktien zu besitzen.

Die größte Rolle für einen Neueinstieg in den Aktienmarkt spielte in der Pandemie das Home-Office im untersten Viertel der Einkommensverteilung. Im oberen Viertel war der Anteil der Neueinsteiger zwar größer, allerdings gab es dort keine Unterschiede zwischen zu Hause und am Arbeitsplatz Erwerbstätigen, so die DIW-Berlin-Wirtschaftsforscher.

Gute Vermögensverteilung

"Home-Office hat den Zugang zum Aktienmarkt offenbar erleichtert. Dass durch das Home-Office auch Menschen mit eher niedrigen Einkommen in den Aktienmarkt eingestiegen sind, ist eine gute Nachricht, die langfristig sogar zu einer gleichmäßigeren Einkommens- und Vermögensverteilung beitragen kann", sagt der Co-Autor der Studie, Lukas Menkhoff.

Ein Grund für den Home-Office-Effekt auf den Aktienbesitz ist laut dem Experten wohl, dass viele Arbeitnehmer deutlich mehr Zeit hatten als zuvor, da sie nicht ins Büro pendeln mussten. Gut eine Stunde mehr Zeit haben im Home-Office Erwerbstätige im Durchschnitt zur Verfügung. Rund die Hälfte davon verwenden sie für Freizeitaktivitäten, heißt es.

www.diw.de

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