Das Streetwear-Label Homeboy erlebt ein Revival

| Natalie Oberhollenzer 
| 27.03.2023

Vor 22 Jahren ging die Skater-Marke pleite, kein Mensch interessierte sich mehr für Baggy Pants. Dann wagte der Gründer einen Neustart – und das Label ist plötzlich wieder cool.

Niemand, der sich selbst als cool bezeichnen würde, hat in den Nullerjahren Baggy-Pants getragen. Es war die Zeit der Röhrenjeans, aus der man sich nächtens mit Mühe herausschälte. Somit war auch die Marke Homeboy out. In den 90ern noch das It-Piece schlechthin, rutschte langsam in die Insolvenz, nachdem 2002 die Internetblase platzte.

Jürgen Wolf, der die Marke 1988 in den USA gegründet hatte, hat sich 2016 von seinem Sohn Julian überreden lassen, es noch einmal zu probieren. Die beiden gingen mit einer an die Zeit angepassten Baggy Pant an den Start und haben "erst einmal Scheiße gefressen", wie der Senior im Manager Magazin erzählt. In den letzten Wochen ist es aber plötzlich steil bergauf gegangen mit den Verkäufen. Seitdem kämen Händler auf ihn zu und man baue eigene Vertriebe in Frankreich und Benelux auf. Auch die USA steht auf dem Zettel und in China wachse man über eine Lizenz. Nun beträgt der Umsatz zehn Mio. Euro im Jahr, die Rendite liege bei 25 Prozent.

Eine Art Parfüm für die Jugend

Man wäre nun bereit den Turbo einzuschalten, erklärt Wolf, wofür man aber einen Investor bräuchte. Wenn der nicht kommt, mache man alleine weiter, nur eben zurückhaltender. Sein 30jähriger Sohn wisse immerhin wie die Kunden tickten. Und mit der coolen Marke in petto müsse es schon hinhauen. "Homeboy erzählt Geschichten, die dem jungen Endverbraucher helfen, die Coolness auszustrahlen, die er braucht, um in der Clique und vor allem beim anderen Geschlecht zu punkten", sagt Wolf. "Wir sind eine Art Parfüm für die Jugend, ohne, dass sie nach Parfüm stinken."

www.homeboy.eu

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