KI-Pionier Thrun: "Künstliche Intelligenz wird zügig in alle Lebensbereiche eindringen"

Der Solinger Tech-Pionier tritt in die Jury des "Vordenker Forum" ein, um Menschen auszuzeichnen, die maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken.

"Künstliche Intelligenz (KI) wird unser Berufs- und unser Privatleben in den nächsten Jahren auf den Kopf stellen", prognostiziert ist Sebastian Thrun überzeugt. Er gilt als ein "geistiger Vater" der KI, weil er frühzeitig das Potenzial von Künstlicher Intelligenz aus der Wissenschaft herausholte und für den Alltagseinsatz weiterentwickelte. Die Entstehung selbstfahrender Autos geht auf ihn zurück, die KI in vielen Google-Diensten ebenfalls, und an seiner Online University Udacity, die Millionen von Absolventen vorzuweisen hat, stellt KI eines der wichtigsten Lehrfächer dar. Im letzten Jahr wurde er dafür als "Vordenker 2022" ausgezeichnet, jetzt wird er selbst Teil der Jury des "Vordenker Forums", um Menschen zu ehren, die wie er maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken.

"Sebastian Thrun denkt nicht Jahre, sondern Jahrzehnte voraus. Dabei ist er nicht nur ein Visionär, sondern auch ein Macher, weil er an der Verwirklichung seiner Ideen arbeitet", lobt ihn Heiko Hauser, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur, die das "Vordenker Forum" vor über 15 Jahren aus der Taufe gehoben hat. "Mit Sebastian Thrun haben wir den Kreis der klugen Köpfe im Vordenker Forum um einen Pionier erweitert." Ebenfalls neu in der Jury ist die deutsche Nachrichtenikone Claus Kleber.

Eine deutsche Karriere im Silicon Valley

Sebastian Thrun dürfte exemplarisch für den Lebenstraum vieler junger Menschen in Deutschland stehen. Der gebürtige Deutsche ist nach dem Informatikstudium ins Silicon Valley ausgewandert und über­nahm den KI-Lehrstuhl an der Stanford University, bevor er seine eigene Online-Universität gründete. Zu seinen größten Erfolgen gehört der autonom fahrende Wagen "Stanley", der die US-amerikanische "Grand Challenge", ein Rennen zwischen autonomen Roboterfahrzeugen, gewann.

Später übernahm Sebastian Thrun den Aufbau des geheimen Forschungs­labors Google X, in dem die Transformation der zuvor rein wissenschaft­lichen KI-Forschung in die kommerzielle Nutzung begann. Mit dem Projekt Chauffeur schuf er die Basis für Autos, die sich im belebten Straßen­verkehr ohne Fahrer zurechtfinden. Die heute in jedem Smartphone verfügbare Turn-by-Turn-Navigation entwickelte er bis zur Serienreife. Zudem hat er die Grundlage für zahlreiche weitere Innovationen geschaffen, darunter die Internetversorgung aus der Stratosphäre und Datenbrillen. "Einige der Thrun'schen Innovationen wie selbstfahrende Autos und Computerbrillen werden erst in einigen Jahren auf breiter Front Einzug in unseren Alltag halten", sagt Heiko Hauser.

"Ein wahrer Mensch, kein kalter Technokrat"

Bei seiner Auszeichnung als „Vordenker 2022" nannte ihn der damalige Juryvorsitzende Jürgen Stark, ehemals Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der Europäischen Zen­tral­bank (EZB), einen "Hyperoptimisten" und erklärte: "Er ist ein wahrer Mensch, kein kalter Technokrat, er will mit seiner Arbeit das Leben der Menschen besser machen." "In einer Zeit, in der häufig der Kritiker zum Star erklärt wird, ist es erfrischend, einen optimistischen Weltengestalter in der Jury des Vordenker Forum zu wissen", ergänzt Johannes Sczepan, Forums­gründer und Jurymitglied.

Zur Jury gehören weiterhin Michael Binder, Professor für Inter­nationale Makroökonomie und Empirische Wirtschaftsforschung an der Goethe-Universität, Ex-Bundesministerin Julia Klöckner, Journalist Frank Lehmann, Wolfgang Baake, ehemaliger Beauftragter für die Deutsche Evangelische Allianz am Sitz der Bundesregierung, Thorsten Alsleben, Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschafts­union, Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäfts­führung des Maschinen- und Anlagenbauers Trumpf, der Plansecur-Geschäftsführer Heiko Hauser und die Finanzberater Gunther Otto und Hermann Schwietering sowie als Jury-Vorsitzender Gabriel Felbermayr, Präsident des öster­reichischen Wirtschafts­forschungs­instituts WIFO in Wien.

Das sind die acht Preisträger:innen

Erster Preisträger des "Vordenker Forum" war der zwischenzeitlich verstorbene Ökonom und langjährige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter (2008), gefolgt von BischofWolfgang Huber (2009), dem Bundesverfassungs­richter Paul Kirchhof (2011), dem ehemaligen EU-Kommissions­präsidenten Jean-Claude Juncker (2014), der Vorsitzenden der Geschäftsführung des Maschinen- und Anlagenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller (2015), dem früheren Vorsitzenden der Agentur für Arbeit und Leiter des Bundes­amtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise (2016), dem Sach­verständigenrat zur Begut­achtung der gesamt­wirtschaftlichen Entwicklung ("Wirtschaftsweisen", 2018), dem Politologen Bassam Tibi (2019) sowie dem Tech-Pionier und KI-Forscher Sebastian Thrun (2022).

www.vordenkerforum.de

www.plansecur.de

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