Corona als Bremsklotz für Investitionen in 4.0-Technologien

Nur jeder zehnte deutsche Betrieb hat zusätzlich Geld in Büro- und Kommunikationsmittel gesteckt.

Die Corona-Pandemie hat Investitionen in computergestützte, intelligente 4.0-Technologien von Büro- und Kommunikationsmitteln ausgebremst. Laut einer Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts zur Zukunft der Arbeit hat nur jeder zehnte Betrieb in Deutschland in diesen Bereich Geld gesteckt. Corona hat den digitalen Graben zwischen den Unternehmen demnach vertieft.

Vorerfahrung entscheidend

Vor allem Betriebe, die vor der Pandemie schon Erfahrung mit 4.0-Technologien gesammelt hatten, haben coronabedingt weitere Investitionen getätigt. Von den fast 70 Prozent der Betriebe ohne Vorerfahrung investierten nur 2,5 Prozent pandemiebedingt in 4.0-Technologien. Von den knapp 20 Prozent der Betriebe mit etwas Vorerfahrung waren es 24,8 Prozent und von den gut elf Prozent der Betriebe mit umfangreicher Vorerfahrung waren es 27,3 Prozent.

Im Schnitt gab es laut der ZEW-Studie für alle Betriebe ei­nen pandemiebedingten Anstieg des Anteils an 4.0-Technologien von 2,6 Prozentpunkten. Dabei beträgt dieser coronabedingte Digitalisierungsschub bei Betrieben ohne Vorerfahrung 1,7 Prozentpunkte, bei Betrieben mit etwas Vorerfahrung 2,9 Prozentpunkte, bei jenen mit umfangreicher Vorerfahrung 4,0 Prozentpunkte. Die technologische Lücke zwischen Vorreitern und Nachzüglern wächst.

Home-Office treibt Entwicklung

Vorrangig investierten die Betriebe in Technologien, die es den Beschäftigten ermöglichen, im Home-Office zu arbeiten. Dementsprechend war der coronabedingte Digitalisierungsschub deutlich stärker in Betrieben, in denen die anfallenden Arbeiten zu einem größeren Anteil im Home-Office erledigt werden konnten.

Während der Anteil von 4.0-Technologien bei einem niedrigen Home-Office-Potenzial coronabedingt um durchschnittlich 1,7 Prozentpunkte stieg, erhöhte er sich bei einem hohen Homeoffice-Potenzial im Schnitt um das Doppelte. Hatten Betriebe mit hohem Home-Office-Potenzial bereits Erfahrung in der Digitalisierung, stieg der Anteil an 4.0-Technologien pandemiebedingt sogar sechsmal stärker an, heißt es abschließend.

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