Die vergangene Woche brachte etliche Milliarden-Deals im Lithium- und Batterie-Bereich. Für den Paukenschlag sorgte dabei General Motors (GM). Der Autokonzern investiert gleich 650 Millionen US-Dollar in ein Projekt von Lithium Americas. Es könnte der Auftakt für eine Reihe von Direkt-Investments der Autoindustrie in die Lithium-Branche sein. Arcadia Minerals etwa hat eine Absichtserklärung von der chinesischen multinationlen Gruppe HeBeiXinjian Construction CC erhalten. Es geht um die Abnahme von Tantal- und Lithiumprodukten sowie die Bereitstellung von Mitteln für den Bau der Tantal- und Lithiumanlage in Swanson.
Viel Bewegung in den großen Märkten
In den großen Märkten bewegt sich derzeit viel. Das Jahr startete mit einer ganzen Reihe von Deals, die für Gesprächsstoff sorgen. So hat der koreanische Batterieriese Samsung SDI eine Vereinbarung mit Posco zur Lieferung von Kathoden-Material im Volumen von 33 Milliarden Dollar geschlossen. Zehn Jahr lang soll Posco liefern. Das Unternehmen hatte erst im vergangenen Jahr seine größte Anlage mit einer Kapazität von 90.000 Tonnen fertiggestellt.
In China, dem größte Elektroautomarkt der Welt, ist man derzeit noch ein wenig weiter als anderswo. Hier rückt immer mehr das Recycling der Elektroauto-Batterien in den Fokus. Und so hat sich Weltmarktführer CATL gerade verpflichtet, 3,5 Mrd. Dollar in eine Batterie-Recycling-Anlage im Süden des Reichs der Mitte zu investieren. Die Kapazität der neuen Anlage beträgt 500.000 Tonnen und würde die konzernweiten Möglichkeiten damit mehr als vervierfachen.
Material für eine Million E-Autobatterien
General Motors will sich mit seiinem Investment in Teile der Lithium-Americas-Produktion auf deren Thacker Pass-Mine in Nevada sichern. Thacker Pass gilt als das größte Lithium-Vorkommen in den USA und als drittgrößtes der Welt. Im Rahmen der Vereinbarung investiert GM direkt in das Unternehmen und sichert sich Material für eine Million Elektroautobatterien. Bis zum Produktionsstart auf Thacker Pass dauert es aber noch. Lithium Americas plant mit einem Produktionsstart in der zweiten Hälfte 2026.
Dem direkten Einstieg von GM in einen Betreiber von Lithium-Minen könnten noch viele weitere Autokonzerne folgen. Ola Källenius, Vorstandschef von Mercedes Benz, hatte dies Anfang des Jahres im Rahmen eines ausführlichen Video-Interviews mit dem SWR ebenfalls nicht ausgeschlossen. Der schwedische Konzernlenker sagte, dass es bis vor einem Jahr noch quasi undenkbar gewesen sei, dass sich Mercedes an einem Rohstofflieferanten direkt beteilige. Doch heute sei man weiter und wolle das nicht ausschließen: "Lithium ist das neue Öl", so der Mercedes-Boss.
Wenige weit entwickelte Lithium-Projekte weltweit
Allerdings gibt es nur wenige, weit entwickelte Lithium-Projekte weltweit, die wirklich eine Chance auf einen Produktionsstart haben. Eines davon ist das Bitterwasser-Projekt von Arcadia Minerals in Namibia. Das australische Unternehmen schreitet mit hohem Tempo bei der Entwicklung des Vorkommens voran und besitzt bereits eine JORC-konforme Ressource mit 286.909 Tonnen Li2CO3 (Lithiumcarbonat). Allerdings wurde erst ein kleiner Teil der Liegenschaft erbohrt und exploriert. Bereits im Laufe des zweiten Quartals will das Unternehmen eine aktualisierte Ressourcenschätzung vorlegen.
Daneben hat Arcadia Minerals mit Swanson ein weiteres Projekt im Süden Namibias. Hier wollte man eigentlich zum Jahresende eine Machbarkeitsstudie für das Tantal-Projekt vorlegen. Dieses Vorhaben wurde aber nun ins Q1 verschoben, da man die ersten Verhandlungen mit einem strategischen Partner führt. Dabei handelt es sich um den chinesischen Konzern HeBei Xinjian Construction CC, der ebenfalls Interesse an den Lithium-Vorkommen auf dem Projekt äußerte. Die Gespräche könnten in einen Abnahme- und Finanzierungsvertrag münden. So ähnlich wie bei General Motors und Lithium Americas. Doch sowohl Tantal als auch Lithium sind begehrt und so kündigte Arcadia an, dass man auch mit anderen Interessenten Gespräche führe. Die Chancen spiegelt die Aktie von Arcadia jedenfalls noch nicht wider. Der Börsenwert beträgt lediglich rund 20 Millionen australische Dollar.
Vorbild Norwegen
In Norwegen ist die Elektroauto-Revolution bereits Realität geworden. Im vergangenen Jahr entschieden sich acht von zehn Käufern für ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb. Binnen einer Dekade ist der Anteil der Elektroautos somit von 2,9 auf 79,3 Prozent gestiegen. Schon im Jahr 2025 will das skandinavische Land keine Fahrzeuge mehr mit Verbrenner-Motor zulassen. Man hat gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen.
www.arcadiaminerals.global
www.gm.com
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