Fahrdienstleister wie Uber und Lyft haben zwar hohe Investitionen von Risikokapitalgebern auf sich vereinen können. Ein guter Teil der eingesammelten Gelder hat sich 2022 aber durch alarmierende Verluste wieder in Luft aufgelöst, wie die Non-Profit-News-Seite The Conversation berichtet. Bei Uber wurde etwa im vergangenen Jahr ein Minus von 8,8 Milliarden Dollar (rund 8,3 Milliarden Euro) verzeichnet. Bei Lyft waren es 1,28 Milliarden Dollar.
Geschäftsbereiche ausgedehnt
"Diese Unternehmen, die man zusammengefasst als Transportation Network Companies (TNCs) bezeichnet, haben zwei Möglichkeiten, um profitabel zu werden. Sie müssen entweder die Gebühren für ihre Services erhöhen oder andere Einkommenswege erschließen", heißt es. Zumindest teilweise passiere das auch schon. "Einige haben ihre Geschäftsbereiche bereits auf E-Bikes oder E-Scooter, die Zustellung von Essen und Frachtgütern sowie den öffentlichen Verkehrssektor ausgedehnt", schildern die Experten.
Gerade der letztgenannte Bereich sei im Moment besonders heiß begehrt. "Der Grund hierfür ist simpel: Diese Firmen hatten einen Business-Plan, der irgendwann von selbstfahrenden Autos profitieren sollte. Dadurch hätte man den größten Kostenfaktor, die menschliche Arbeit, eliminiert. Das wird aber noch länger nicht der Fall sein", so die Erläuterung. Der Einstieg in den öffentlichen Verkehr sei deshalb ein "natürlicher nächster Entwicklungsschritt".
Mitmischen im öffentlichen Verkehr
Dass ein Mitmischen im öffentlichen Verkehr aus Sicht der privaten TNCs potenziell sehr vielversprechend ist, lässt sich an Zahlen ablesen. So legen Passagiere laut dem Bericht rund um den Globus pro Jahr mehr als vier Billionen Meilen (rund 6,4 Billionen Kilometer) in öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Da verwundert es nicht, dass Unternehmen wie Uber und Lyft vehement in dieses Geschäftssegment drängen.
In einigen Ländern wie etwa Großbritannien hat Uber bereits vor einiger Zeit öffentliche Züge, Busse, Flugzeuge und Mietautos in sein App-Angebot integriert. Bislang bietet die Firma selbst zwar keine derartigen Transportmöglichkeiten an. Ziel ist es aber, sehr enge Kooperationen mit öffentlichen Verkehrsbetrieben einzugehen, um dann weitere Möglichkeiten auszuloten. 2019 waren es bei Uber 20 solcher Vereinbarungen und bei Lyft 50, die mit öffentlichen Transportagenturen bestehen.
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