Bryan Johnson hat das erreicht, wonach ein Gros der Menschen strebt. Er gründete den Bezahldienstleister Braintree Payment und verkaufte ihn für einen Preis im dreistelligen Millionen US-Dollar-Bereich an Ebay. Der Tech-CEO hat früh ausgesorgt und könnte es sich in Saus und Braus gemütlich machen.
Stattdessen ist sein Alltag voller Einschnitte und Strapazen. Er steht um Punkt fünf Uhr morgens auf und trainiert jeden Tag mindestens eine Stunde, dreimal die Woche intensiver. Er ernährt sich strikt vegan und nimmt jeden Tag nur 1.977 Kalorien zu sich. Zum Frühstück gibt es zwei Dutzend Nahrungsmittelergänzungen. Seine Haut wird jeden Tag mit sieben Cremes gepflegt. Schlafen geht er ebenfalls früh, wobei er zuvor für zwei Stunden eine Brille trägt, die blaues Licht blockiert. Über 30 Ärzte und Gesundheitsbedienstete kümmern sich sieben Tage die Woche um seine Gesundheit. Sie messen laufend jeden Vitalwert und untersuchen seinen Körper regelmäßig bis in jedes einzelne Detail.
Wozu tut Johnson sich das an?
Der Millionär verfolgt ein surreales Ziel: Er will mit seinen 45 Jahren einen Körper haben wie ein 18-Jähriger. Seine Obsession, die Alterung zu stoppen soll ihm alleine in diesem Jahr über zwei Millionen US-Dollar kosten. "Was ich tue mag extrem klingen, aber ich versuche zu beweisen, dass Selbstbeschädigung und Verfall nicht unvermeidlich sind", so Johnson. "Projekt Blueprint" – Blaupause – nennt er sein Vorhaben, das er als Dienst an der guten Sache sieht. Immerhin könnten von seinen gesammelten Erfahrungen alle profitieren.
Im Moment sei sein biologisches Alter um mindestens fünf Jahre niedriger als sein echtes. Das Herz gleiche jenem eines 37-Jährigen, die Haut ist wie die eines 28-Jährigen. Bei der Lunge hat er sein 18 Jahres-Ziel erreicht. Der Preis ist denkbar hoch. Neben oben genannten Routinen gehören Fettunterspritzungen, Klangtherapien, regelmäßige MRTs, Ultraschalluntersuchungen, Darmspiegelungen, Blut-, Urin- und Stuhlproben zum Alltag. Sogar die Zahl seiner Erektionen wird gemessen. Johnson selbst jedenfalls ist überzeugt davon, dass er sein Geld gut in sein "Versuchskaninchen-Projekt" investiert hat.
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