CEOs fordern in offenem Brief an Habeck: Deutschland muss den Fachkräfte-Turbo zünden

Die Chefs von Energiewende-Unternehmen wie Lichtblick oder 1Komma5Grad fordern vom Wirtschaftsminister ein konzentriertes Vorgehen.

Die CEOs von Lichtblick, 1Komma5Grad, Thermondo, PowerUs, Installion und weiterer Energiewende-Unternehmen wenden sich in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und schlagen darin ein konzentriertes Vorgehen bei der Überwindung des Fachkräftemangels vor. Ausreichend qualifiziertes Personal sei entscheidend, um das enorme Potential von Klimaschutz-Technologien zu heben, so die Unterzeichner:innen, zu denen unter anderem Constantin Eis (Lichtblick), Philipp Schröder (1Komma5Grad), Philipp A. Pausder (Thermondo), Julian Lindinger (PowerUs) und Florian Meyer-Delpho (Installion) gehören.

"Ohne Hände keine Wende"

Das Interesse von Verbraucher:innen und Unternehmen an dezentralen Komplettlösungen steige angesichts der Klima- und Energiekrise deutlich. So könnten in den kommenden Jahren 10,8 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser mit Solaranlagen und Batterien ausgestattet werden. Dies würde zehn Kohlekraftwerke ersetzen und das Stromnetz flexibilisieren.

"Der Fachkräfte-Mangel ist aktuell eine der größten Herausforderungen für den Klimaschutz. Ohne zehntausende zusätzliche Hände wird Deutschland die Energiewende nicht schaffen", so Constantin Eis, der auch Initiator des Briefes ist. "Mit unserem offenen Brief möchten wir die Initiativen der Regierung für eine Überwindung des Fachkräftemangels unterstützen und unsere Bereitschaft signalisieren, mit allen Beteiligten zügig Lösungen umzusetzen."

Die Forderung der Initiatoren

Die Unterzeichner:innen schlagen unter anderem vor, dass Bundesregierung, Arbeitsagentur und die Branche im Schulterschluss Schnellqualifizierungen für PV-Installateure auf den Weg bringen, die sich an geringqualifizierte Arbeitnehmer:innen bzw. Arbeitssuchende wenden. Entsprechende Schulungsmaterialien der Industrie liegen vor. Mit dieser Maßnahme könnten in den kommenden zwölf bis 24 Monaten mehrere tausend neue Energiewende-Arbeitskräfte qualifiziert werden – als Ergänzung zum bewährten dualen Ausbildungsweg. Eine abgeschlossene Schnellqualifizierung könnte zudem als Eintrittskarte für die Ausbildung zur Fachkraft dienen.

Die Unterzeichner schlagen weiterhin eine Image-Kampagne für Energiewende-Jobs, attraktive Angebote für Studien- und Schulabbrecher sowie Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften vor. Ein zentrales Anliegen der beteiligten Unternehmen ist die Etablierung eines neuen Ausbildungsschwerpunkts Energiemanagement, in dem die Kompetenzen für Wärme (SHK-Installateur) und Strom (Elektriker) gebündelt werden. Nur so kann die intelligente Kopplung von Strom und Wärme im Eigenheim bei der Installation von PV, Speicher, Wärmepumpe und Energiemanagement-System praktisch umgesetzt werden. Die Bundesregierung sollte hier gemeinsam mit Bildungsträgern sowie Handwerk und Industrie ausreichend Ausbildungskapazitäten schaffen. 

Den kompletten offenen Brief können Sie HIER lesen.

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