Lediglich 12 Prozent der Unternehmen sind sich der Kenntnisse ihrer Angestellten bewusst

Mercer-Studie "Global Talent Trends 2022/2023" gibt Auskunft über Fähigkeiten innerhalb Unternehmensstrukturen.


Der Studie zufolge scheint der erfolgsentscheidende Faktor für 60 Prozent der Personalverantwortlichen die Ausrichtung auf eine skill-basierte Organisation zu sein, gefolgt von der Entwicklung der Unternehmenskultur (59 Prozent) und der Anpassung der Arbeitsweise an remote oder hybride Rahmenbedingungen (58 Prozent). Wie die Studie allerdings auch zeigt, sind aktuell nur zwölf Prozent der Befragten in der Lage, bewerten zu können, welche Ressourcen sie in ihrer Organisation haben und darauf aufbauend zu unterscheiden, welche weiter entwickelbar sind und welche extern beschafft werden müssen.

Zusammenarbeit und Gesundheit im Fokus

Eine Aussage der "Global Talent Trends 2022"-Studie war, dass die Pandemie neue Präferenzen bei den Mitarbeitenden geschaffen und Trends beschleunigt hat. Zusammenarbeit auf Augenhöhe gilt hierbei als besonders wichtiger Aspekt, da Mitarbeitende ihr Verhältnis zum Arbeitgeber nicht mehr als Abhängigkeit sehen, sondern als echte Zusammenarbeit gleichgestellter Geschäftspartner:innen. Zwar gibt zumindest jeweils rund ein Drittel der befragten Unternehmen an, dass neue Guidelines erarbeitet wurden, um die Effektivität der Zusammenarbeit zu erhöhen. Lediglich 16 Prozent der Befragten erklärten allerdings, dass zielgruppenspezifische Persona-Konzepte genutzt werden.

Auf die Frage nach den Prioritäten für die nächsten zwölf Monate im Verbindung mit "Wellbeing" und Gesundheit im Rahmen der Benefits-Programme, steht für die meisten HR-Verantwortlichen in der DACH-Region an erster Stelle, dieses Thema für die Anziehung, Bindung und das Engagement von Mitarbeitenden zu nutzen (79 Prozent). Für 55 Prozent der Unternehmen ist die Unterstützung des "Wellbeings" der Beschäftigten Priorität, während 45 Prozent der Befragten die Administrationsprozesse automatisieren möchten.

Digitalisierung erfordert neue Kenntnisse

Der Technologiewandel, die Transformation und die steigende Komplexität erfordern einen immer größeren Bedarf an neuen Fähigkeiten in Unternehmen. HR-Manager:innen werden zunehmend zu Skill-Portfolio-Manager:innen, die das Unternehmen mit den dafür benötigten Arbeitskräften versorgen sollen. Die "Skills-Based-Organisation" war bereits in den "Global Talent Trends 2022" ein dominantes Schlagwort. Das Studien-Update aus diesem Jahr zeigt, mit welchen Herausforderungen die Unternehmen weiterhin konfrontiert sind.

Auf die Frage, mit welchen Elementen Arbeitgeber:innen auf dem Weg der Umsetzung gerade erst starten, antworten 60 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen, dass sie vor allem an der strategischen "Workforce Planung" arbeiten, die einerseits fehlende Kenntnisse aufzeigt und andererseits die Ableitung der Headcount-Bedarfe ermöglicht. An zweiter Stelle folgt schließlich die Voraussetzung zur Sicherstellung, dass die Business-Pläne klar genug sind, um die benötigten Fähigkeiten der Zukunft herleiten zu können (58 Prozent). Danach folgen die Transparenz über die aktuell vorhandenen Skills (53 Prozent) und die Erörterung der Frage, welche der nicht vorhandenen Skills intern entwickelt werden können und welche extern rekrutiert werden müssen (55 Prozent).

Größte Herausforderungen innerhalb Unternehmen

Auf die Frage nach den größten Herausforderungen bei der Umsetzung der eigenen Transformationsbemühungen antworten 38 Prozent der befragten Unternehmen aus dem DACH-Raum, dass sie mit Erschöpfung bei den Mitarbeiter:innen kämpfen. Dass dies nicht allein auf die Pandemie zurückzuführen ist, zeigt jedoch der Topwert zu dieser Frage: 56 Prozent der befragten Unternehmen sehen als Hauptproblem, dass die Mitarbeitenden mit zu vielen Prioritäten gleichzeitig konfrontiert werden und daher keine Konzentration finden.

Als weitere Herausforderung bei dieser Frage wurde auch der Mangel an Arbeitskräften und Fähigkeiten (37 Prozent) angegeben, bevor die nächsten Punkte einen Ausblick auf die Unsicherheiten des Jahres 2023 ermöglichen: Mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen (26 Prozent) ist unsicher, ob die Umsetzung der Transformations-Agenda auch bei reduzierten Budgets gelingen kann. Weitere 23 Prozent sehen außerdem den Spagat zwischen wirtschaftlichem Überleben und gezielter Transformation.

www.mercer.de

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV