Behandelt Amazon Roboter besser als seine Mitarbeiter?

Angestellte des Versandhändlers erheben schwere Vorwürfe und legen die Arbeit nieder.

Es sind schwere Vorwürfe, die Amazon-Beschäftigte in Großbritannien dazu bewogen haben, in Streik zu treten. Wie die BBC berichtet, werfen Gewerkschaftler dem Konzern vor, dass selbst Roboter besser behandelt werden als die eigenen Mitarbeiter:innen. "Wenn wir die Arbeit unterbrechen, wollen sie sofort wissen warum", erzählt der Amazon-Angestellte Garfield Hilton im Gespräch mit dem britischen Sender. Selbst ein Toilettengang der nur wenige Minuten dauere, könne Fragen aufwerfen, da er im System registriert werde.

Darüber hinaus fordern die Beschäftigten höhere Löhne. Das Angebot von Amazon sei mit einer Erhöhung von 50 Pence (0,57 Euro) pro Stunde deutlich zu niedrig. Hilton und sein Kollege Darren Westwood zufolge arbeiten einige ihrer Kolleg:innen bis zu 60 Stunden die Woche, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten stemmen zu können. Die Gewerkschaft GMB hat deshalb am Mittwoch ihre Mitglieder aufgefordert die Arbeit am Abfertigungszentrum in Coventry niederzulegen. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligen sich derzeit rund 300 Mitarbeiter:innen an dem Streik. Es ist das erste Mal, dass ein Standort des US-Online-Riesen in Großbritannien bestreikt wird.

Bei Amazon weist man die Kritik am Zeiterfassungsystem zurück. Es würdige gute Performance und helfe Angestellten, ihre Ziele zu erreichen. Auch verweist das Unternehmen darauf, dass nur ein geringer Teil der Belegschaft an dem Arbeitskampf teilnehme.

www.amazon.com

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