Corona ist nicht mehr die tödlichste Krankheit der Welt

Ein alter Bekannter hält wieder den traurigen Rekord.

In den vergangenen Jahren sind 6,5 Millionen an den Folgen von COVID-19 gestorben. Dadurch ist Corona auch zur tödlichsten Krankheit der Welt aufgestiegen. Doch nachdem die Todesrate von COVID in den vergangenen Monaten stark gefallen ist, darf sich wieder Tuberkulose mit dem traurigen Titel "Tödlichste Krankheit der Welt" schmücken, berichtet die Wissenschaftsplattform iflscience. Die Infektionskrankheit fordert pro Jahr rund 1,5 Millionen Menschenleben – oder 4.000 pro Tag. Die tägliche Todesrate von COVID ist mittlerweile auf 1.449 gesunken, was rund 530.000 Tote pro Jahr bedeutet, wie aus den Zahlen des Dashboards der Johns Hopkins University vom 24. Oktober 2022 hervorgeht.

Fortschritte zunichte gemacht

Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verbreitet wird und typischerweise die Lunge betrifft. Sie kann aber auch andere Teile des Körpers befallen. Die Krankheit war früher als "Konsum" bekannt, was typischerweise zu längerem Husten, Brustschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Müdigkeit führte.

Nun scheinen priorisierte Forschung gegen COVID-19 die Fortschritte gegen Tuberkulose zurückgeworfen haben. "Wir sind von dem, was ich ehrlich gesagt für unglaublich langsamen Fortschritt halte, aber zumindest Fortschritt, zu einer Umkehr übergegangen. Es war ein großer Rückschlag. Ich bin sehr besorgt, dass die Fortschritte, die bereits durch COVID untergraben wurden, noch weiter erodiert werden könnten", erklärte Mel Spigelman, Präsident der gemeinnützigen TB-Alliance gegen über der AFP.

Krankheit der "Armen"

Im Jahr 2020 meldeten rund 80 Prozent der Tuberkulose-Forschungen eine Unterbrechung der Dienste. Die Pandemie wirkte sich auf Labortests, Behandlungen und Berichtsdienste aus. Diese Probleme wurden auch in Malaria- und HIV-Präventionsprogrammen gemeldet. Zurzeit ist es noch unklar, wie sich diese Verlangsamung in der Zahl der schweren Tuberkulose-Fällen spiegeln wird. Die Aussichten scheinen allerdings nicht positiv zu sein.

Trotz der hohen Todesrate könnte die Krankheit mit der richtigen Behandlung mittels einer sechsmonatigen Behandlung von vier Antibiotika, heilbar sein. Aber mittlerweile wird auch eine arzneimittelresistente Tuberkulose zu einem größeren Problem. Weiters wird angenommen, dass etwa fünf Prozent der Infektions-Fälle jährlich gegen die verschriebenen Antibiotika resistent sind. Laut Spiegelman liegt der Fehler nicht nur in der mangelnden Forschung gegen Tuberkulose, er sieht auch Probleme darin, dass nach wie vor der Irrglaube besteht, dass Tuberkulose eine Krankheit der "Armen" im globalen Süden sei.

www.who.int

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