Die Deutsche Bahn (DB) hat mit dem australischen Energieunternehmen Fortescue Future Industries (FFI) eine umfassende Zusammenarbeit vereinbart. Ziel sei es, die klimaneutrale Mobilität voranzutreiben, teilt die Bahn am Dienstag mit.
In einem ersten Projekt arbeiten die beiden Unternehmen daran, Dieselmotoren für Lokomotiven und Triebfahrzeuge erstmals so zu modifizieren, dass sie mit Ammoniak und Wasserstoff betrieben werden können. Eine entsprechende Absichtserklärung haben beide Seiten unterzeichnet. Neben der Entwicklung von emissionsfreien Antriebstechnologien sieht die Vereinbarung auch eine Zusammenarbeit bei Logistik und Lieferketten für grüne Kraftstoffe vor.
Vorteile gegenüber reinem Wasserstoff
Der Ammoniak-Wasserstoffmotor basiert auf einem vorhandenen Typ von Dieselmotoren. Dieser wird so verändert, dass er mit grünem Ammoniak und grünem Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energien, betrieben werden kann. Der Vorteil im Vergleich zu einem reinen Wasserstoffmotor: Ammoniak besitzt eine höhere Energiedichte als flüssiger Wasserstoff und lässt sich leichter transportieren und speichern.
Als Schlüsseltechnologie des Ammoniak-Wasserstoffmotors kommt ein sogenannter Cracker des Stuttgarter Unternehmens Ammonigy zum Einsatz. Dieser spaltet einen kleinen Teil des Ammoniaks außerhalb des Motors in Wasserstoff und Stickstoff auf. Der so erzeugte Wasserstoff wird dann dem restlichen Ammoniak als Zündgas beigemischt und sorgt für eine CO2-freie Verbrennung. Ein erster Prototyp des Motors wird derzeit auf einem Motorenprüfstand getestet. Gemeinsam mit FFI entwickelt die DB diese Technologie weiter, unter anderem mit Dauerlaufversuchen und Emissionsmessungen. Insgesamt investieren beide Unternehmen einen mittleren sechsstelligen Betrag in das Entwicklungsprojekt.
Komplett klimaneutral bis 2040
"Wir verabschieden uns vom Diesel und setzen dabei auf neueste Technologien, dazu gehört der Ammoniak-Wasserstoffmotor. Dieser innovative Motor macht es möglich, vorhandene Dieselfahrzeuge emissionsfrei weiterzubetreiben. Unsere Kund:innen sind schon jetzt im klimafreundlichsten Verkehrsmittel unterwegs. Bis 2040 wird die Bahn komplett klimaneutral sein", kündigt Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik, an
Andrew Forrest, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender von FFI: "Wir wissen, dass Spitzentechnologie und praktische Lösungen der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels sind, weshalb Fortescue eine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn, Europas führendem Mobilitäts- und Logistikanbieter, eingegangen ist. Gemeinsam werden FFI und DB daran arbeiten, die globalen Emissionen zu reduzieren, da es dringend notwendig ist, neue Wege zu finden, um fossile Brennstoffe in der Transportindustrie zu ersetzen."
www.bahn.de
www.ffi.com.au
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