Am gestrigen Dienstag, dem 20. September 2022, wurde im Altonaer Museum die Ausstellung "World Press Photo 2022" eröffnet, in der die von der World Press Photo Foundation als beste Pressefotografien ausgezeichneten Bilder des vergangenen Jahres zu sehen sind. Seit über 25 Jahren präsentieren die Magazine Geo und Stern die Ausstellung mit den Gewinner:innen des "World Press Photo Award" in Hamburg – in diesem Jahr sind die prämierten Bilder erstmalig im Altonaer Museum zu sehen, das zur Stiftung Historische Museen Hamburg gehört.
Gewinner-Foto thematisiert Schreckensfund in Kanada
Eine unabhängige Jury hatte die Gewinner:innen des "World Press Photo Award 2022" aus 64.823 Beiträgen von 4.066 Fotograf:innen aus 130 Ländern ausgewählt. Die insgesamt 24 prämierten Fotograf:innen stammen aus 23 Ländern.
Das diesjährige Gewinner-Foto "Kamloops Residential School" (LEADERSNET berichtete) thematisiert einen Schreckensfund, der 2021 eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas enthüllte: Die Gräber von über 200 Kindern aus indigenen Gemeinschaften Kanadas, die auf dem Gelände eines staatlichen Internats gefunden wurden. Die Fotografin Amber Bracken erinnert mit ihrer Arbeit an das bittere Schicksal vieler Kinder und Jugendlicher aus indigenen Gemeinschaften, die ihren Familien entrissen, ihrer Kultur beraubt und häufig missbraucht und getötet wurden.
Deutlich vielfältiger
Lars Lindemann, Fotochef und stellvertretender Visual Director bei Geo, ist begeistert von der diesjährigen Ausstellung: "Ich freue mich sehr, dass wir die so relevanten Arbeiten im Altonaer Museum ausstellen und damit unsere langjährige Partnerschaft mit World Press Photo fortsetzen können", so Lindemann. "Beim 'World Press Photo Award' haben dieses Jahr erstmals Regionaljurys aus sechs Regionen der Welt die Gewinner:innenbilder prämiert. Dadurch ist der Award deutlich vielfältiger geworden, das ist großartig! Augenfällig ist: Drei der vier Hauptpreisträger:innen beschäftigen sich mit Umweltproblemen. Diese neue Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit von Umweltzerstörung und Klimawandel, über die wir bei Geo immer wieder berichten, auf dramatische Art und Weise."
Für Anja Dauschek, Direktorin des Altonaer Museums, ist "diese Ausstellung ein wichtiger Beitrag im Programm des Altonaer Museums. Nicht nur weil die Präsentation von Fotografien als Zeitzeugnisse hier Tradition hat, sondern vor allem auch weil sich das Museum mit seinen Ausstellungen immer auch Fragen der Gegenwart stellen will. Im Rahmen der Ausstellung und angeregt durch Fotoserien wie 'Amazonian Dystopia' von Lalo de Almeida bietet das Museum Vorträge und Diskussionen mit Fridays for Future sowie Führungen zu entwicklungspolitischen Themen".
Eine Auswahl an Fotos, die es in der "World Press Photo 2022"-Ausstellung zu sehen gibt, finden Sie in unserer Fotogalerie.
www.worldpressphoto.org
www.shmh.de
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