Der schwäbische Schraubenmilliardär Reinhold Würth sorgt sich angesichts des Krieges in der Ukraine um den Wohlstand und die Sicherheit in Europa. "Ich bin in einem Ausmaß besorgt wie nie in meinen 73 Berufsjahren", sagt der 87-Jährige im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Capital (Ausgabe 09/22). "Was sich da zusammenbraut! Ob wir schon in einem Dritten Weltkrieg sind? Ich weiß es nicht. Aber die Situation erscheint mir fast unlösbar."
Er fügte hinzu: "Ich hoffe bloß, dass in einem halben Jahr noch alles steht, was wir hier aufgebaut haben. " Ein nächster Weltkrieg sei so denkbar wie nie in seinem Leben. Angesprochen auf einen mögliche neuen Eisernen Vorhang in Europa sagte er: "Ich hoffe, dass ein solcher Vorhang nicht am Atlantik ist."
Management-Buy-Out in Russland
Seit Ausbruch des Krieges hat die Würth-Gruppe ihr Russland-Geschäft auf Eis gelegt und plant den Rückzug. Derzeit werden die Restbestände verkauft, mit der Geschäftsführung arbeiten die Künzelsauer an Verträgen für einen Management-Buy-out. Eine Entscheidung, die ihm wegen seiner Liebe zu Russland und engen persönlichen Beziehungen zu Mitarbeitern vor Ort sehr schwergefallen sei, sagte Würth.
Die Würths gehören zu den bekanntesten Unternehmerfamilien des Landes. Reinhold Würth übernahm 1954 mit 19 Jahren von seinem Vater Adolf Würth nach dessen Tod einen Schraubenhandel als Zweimannbetrieb, den er zum Milliardenkonzern aufbaute. Heute arbeiten 83.000 Menschen für die Würth-Gruppe, der Umsatz lag 2021 bei 17,1 Milliarden Euro.
www.würth.de
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