Der Mangel an Auszubildenden in Unternehmen nimmt zu. Aktuell bleiben von 100 Ausbildungsplätzen 27 unbesetzt. Die Tendenz in der Arbeitsagentur-Statistik: konstant steigend. Wie und wo finden Unternehmen heute Azubis? Dazu hat Randstad gemeinsam mit dem ifo-Institut Personalleiter:innen in Deutschland befragt. Das Ergebnis der Befragung: Der wichtigste Kanal im Azubi-Recruiting ist die eigene Belegschaft – gefolgt von Social Media.
Soziale Medien und Mitarbeiterempfehlungen am wichtigsten
Für 61,7 Prozent der Unternehmen sind die Kontakte und Empfehlungen der eigenen Mitarbeiter:innen wichtig und 39,7 Prozent suchen dort, wo sich die junge Zielgruppe verstärkt aufhält: Social Media. So spielen Plattformen wie TikTok und Facebook eine zentrale Rolle für das sogenannte Active Sourcing: der gezielten Suche und Ansprache von Berufseinsteiger:innen.
"Unternehmen bewerben sich heute auch bei Arbeitnehmer:innen. Sie sind gefordert, sich stärker auf das individuelle Umfeld ihrer Zielgruppe einzustellen. Das gilt besonders für junge Berufseinsteiger:innen und auf deren Erwartungen an Ausbildung und zukünftige Arbeitgeber. Soziale Plattformen bieten viele Möglichkeiten für die zielgruppengenaue Ansprache", erklärt Carolin Herbst, die als HR Group Director den Personalbereich bei Randstad leitet. "Dabei kommt es vor allem auf Glaubwürdigkeit an. Beherrschen Unternehmen nicht die Sprache und den Stil des Kanals, kann das schnell nach hinten losgehen. Eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den HR- und Social Media-Abteilungen im Unternehmen ist hier auf jeden Fall ratsam."
Karrierenetzwerke zweitrangig
Karrierenetzwerke wie LinkedIn und Xing spielenbei der jungen Zielgruppe der angehenden Azubis eine untergeordnete Rolle. Lediglich 13,1 Prozent der befragten Personaler:innen finden sie wichtig. "Insgesamt betrachtet über Altersklassen hinweg ist LinkedIn das Business Netzwerk schlechthin und wird auch immer wichtiger. Doch für junge Zielgruppen ist TikTok von großer Bedeutung. Junge Generationen lassen sich kaum allein mit Fachdiskussionen begeistern. Stattdessen zählt die emotionale Bindung zur Marke und zum Unternehmen. Hier kann insbesondere TikTok Vorteile bieten, auf unterhaltsame Weise einen niedrigschwelligen Zugang zum Unternehmen zu schaffen", so Carolin Herbst.
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Nach wie vor beliebt sind Kooperationen mit (Hoch-)Schulen. 38,2 Prozent der Unternehmen arbeiten mit Bildungseinrichtungen zusammen, um Nachwuchs zu rekrutieren. 32,5 Prozent sind auf Karrieremessen präsent. "Besonders im Handwerk sind diese traditionellen Präsenz-Formate besonders wichtig, weil sie den persönlichen Austausch fördern und die guten Aufstiegschancen insbesondere in Handwerksberufen aufzeigen. Gerade in diesem Wirtschaftsbereich ist die Nachwuchsarbeit entscheidend. Schließlich sichern sie den langfristigen Fortschritt unseres wirtschaftlichen Systems", betont die Randstad-Expertin. (as)
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