Russische Influencer:innen haben es gerade wahrlich nicht leicht: Putin hat westliche Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram gesperrt und entzieht vielen von ihnen damit im schlimmsten Fall die Lebensgrundlage (LEADERSNET berichtete). Einige von ihnen umgehen diese Sperre aber und posten weiter Content auf ihren Profilen.
Handtasche vs. Liebe zum Vaterland
Aufgrund der Sanktionen gegen Russland sind die Russ:innen auch vom Kauf von vielen westlichen Produkten, darunter auch Luxusmarken wie Chanel, ausgeschlossen. Der französische Konzern hat seine Shops in Russland geschlossen und auch den Onlineverkauf in das Land gestoppt. Für die russichen Influencer:innen ist das Verhalten Chanels "russenfeindlich". Deshalb wurde jetzt eine Protestaktion gestartet, bei der sie ihre teuren Chanel-Handtaschen zerschneiden und es via Social Media zeigen.
"Keine einzige Tasche und auch kein anderer Gegenstand ist wichtiger als meine Liebe zu meinem Vaterland", schreibt etwa die TV-Moderatorin Marina Jermoschkina und auch das Model Victoria Bonya gibt sich renitent: "Wenn Chanel seine Kunden nicht respektiert, warum sollten wir Chanel respektieren?"
"Versuch dich in Empathie"
Doch die Aktion sorgt bei den Fans der Influencer:innen nicht nur für Applaus. "In der Ukraine weinen Leute über ihre toten Kinder. Versuch dich in Empathie", kommentiert eine Nutzerin das Video von Bonya. Und ein anderer User schreibt: "Du sprichst über das 'Problem' eine Handtasche nicht kauf zu können? Was ist mit den Massakern in Butscha, Irpin und Mariupol? Warum bist du nicht über das Massakrieren von Zivilisten und Kindern schockiert und besorgt? Warum sprichst du stattdessen nicht über diesen brutalen Krieg? Das würde dich zu einer echten Kämpferin für Gerechtigkeit machen."
Chanel äußerte in einer Reaktion auf die Protestaktion Verständnis, dass die Entscheidungen des Luxuskonzerns bei manchen Kund:innen für Enttäuschung gesorgt hätten. Man sei "bemüht, den Prozess zu verbessern". Chanel würde "alle Kunden wertschätzen, unabhängig davon, woher sie kommen", so das Unternehmen. (as)
www.chanel.com
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